Der „Ring“ der Bond-Reissues sämtlicher unter dem EMI-Dach verfügbarer James-Bond-Film-Musiken schließt sich mit Goldeneye (1995). Es war der erste Bond-Film nach immerhin rund sechs Jahren (License to Kill, 1989) und Pierce Brosnan gab sein Leinwanddebüt als 007. Dieses Mal wollten die Produzenten offenbar weitgehend einen musikalischen Neuanfang und setzten auf den Franzosen Eric Serra. Dieser greift zwar auch auf das klassische James-Bond-Thema Monty Normans zurück, integriert dieses aber in eine für ihn typische Klangmixtur aus orchestral und synthetisch ausgeführten Teilen. Über weite Strecken beherrschen metallisch-kühle und technisch anmutende synthie-poppige Rhythmen und collageartige Klangeffekte das Gebotene. Die weitgehend orchestralen Passagen sind traditioneller, ordentlich anhörbar, bleiben aber zugleich recht unverbindlich und blass.
Serras Komposition erinnert an seine Klangschöpfungen zu Luc Bessons Nikita und Das fünfte Element. Zum Besten des in Teilen recht gewöhnungsbedürftigen Scores gehört der von Bono and The Edge stammende Titelsong, markant interpretiert von Tina Turner. Und Maestro Serra persönlich interpretiert das finale „The Experience of Love“. Alles in allem ist Goldeneye zwar passabel, darf aber wohl als musikalischer Tiefpunkt der Serie gelten (1½ – 2 S).
Lesen Sie hierzu auch die James-Bond-Specials I und II.
Mehrteilige Rezension:
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