The Skeleton Key

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
23. August 2005
Abgelegt unter:
CD

Vom Mystery-Thriller über ein weiteres Remake eines klassischen Horrorfilmstoffes bis zum bluttriefenden Zombie-Horror geht’s in diesem Varèse-Tripel:

The Skeleton Key

The Sekeleton Key • Der verbotene Schlüssel ist ein Mystery-Thriller von Regisseur Iain Softley. Kate Hudson verkörpert die junge Krankenschwester Caroline, die den Auftrag erhält, den kränkelnden Ehemann (John Hurt) eines alten Ehepaares zu pflegen, das auf einem ehemaligen Herrensitz in den geheimnisvoll-düsteren Wäldern Louisianas lebt. Caroline erlebt dort eine — wie der Verleih behauptet — ungewöhnliche, jedoch typisch amerikanische Gespenstergeschichte. Rituelle Beschwörungen und für die Region charakteristische geisterhafte Phänomene wie Hoodoo (nicht zu verwechseln mit Voodoo) spielen dabei eine wichtige Rolle. Der Film läuft bei uns am 18. August 2005 an.

Das Varèse-CD-Album nennt Edward Shearmur als Komponisten (K-PaxCount of Monte Christo, Sky Captain and the World of Tomorrow). Neben gerade mal rund 25 Minuten Score wartet der Tonträger mit vielen Original-Songs auf. Die zum Teil hörbar von alten Schellack-Schätzchen abgenommenen, neben Rock am Blues- und am New Orleans-Jazz orientierten Stücke reflektieren dabei auf den Old South und ebenso auf die rituelle Musik der ehemaligen Negersklaven. Neben acht sortenreinen Originalen hat Shearmur zusammen mit Chris Fogel und Regisseur Ian Softley aus einem derartigen Source-Cue das collageartige „Conjure of Sacrifice“ montiert, das im Film einige Bedeutung besitzt.

Beim Shearmur-Anteil bieten die „Opening Titles“ partiell ein ordentliches, recht geheimnisvoll anmutendes Hauptthema. Sie werden aber zugleich von an Thomas Newman erinnernde Minimalismen sowie rein klangbezogene, collageartige Teile geprägt. Auch die weiteren Stücke bestehen neben einigen Klangausbrüchen praktisch durchweg aus stark synthetisch durchsetzten, ebenfalls Newman nahe stehenden Suspense-Cues, die fast rein atmosphärisch orientiert bleiben. Ob man abseits des Films mit einem derartigen, überwiegend aus Klangflächen und -räumen, Minimalismen und Klangcollagen bestehenden Klangteppich viel anfangen kann, daran scheiden sich zweifellos die Geister: Das muss (kann) jeder (nur) für sich entscheiden. Wertungsmäßig ist dem Gebotenen kaum sinnvoll beizukommen, da die Musik weder thematische Entwicklung noch außergewöhnlich mitreißende, ungewöhnliche klangliche Konstruktionen aufweist, die es vermöchten, den Hörer in den Bann zu ziehen. Das zu Hörende wirkt dafür denn doch zu wenig originell und gerade in den Actionpassagen als etwas langatmiges Déjà-vu.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Komponist:
Shearmur, Edward

Erschienen:
2005
Gesamtspielzeit:
52:56 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6670

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