Die Alben The Best of Everything • Alle meine Träume (1959) und A Man Called Peter • Ein Mann namens Peter (1955) bieten sortenreine Newman-Scores aus der frühen CinemaScope-Ära und damit aus der Schlussphase von Newmans Karriere bei 20th Century Fox. The Best of Everything ist ein heutzutage zweifellos patiniert wirkender Film über Beziehungsprobleme in einer „modernen“ Gesellschaft. Die Komposition ist Alfred Newmans letzte Arbeit als Chef des Musikdepartments der Fox und verdient wohl schon allein deshalb einen Nostalgie-Bonus. Newmans Musik enthält zwei schöne Themen, die handwerklich sehr solide verarbeitet sind.
Die in den späten 50er Jahren angesiedelte Filmhandlung verlangte zwangsläufig eine entsprechend zeitbezogene Tonsprache. Dementsprechend rücken eine Reihe der Stücke stark in die Nähe von Unterhaltungs- und Tanzmusik der Ära. Dabei fehlen auch Pop-Einflüsse nicht, wie der anhörbare, aber etwas antiquiert und schmalzig wirkende Titelsong belegt, der vom damals beliebten Johnny Mathis gesungen wird — der unaufhaltsame Niedergang der sinfonischen Hollywood-Tradition war bereits in vollem Gange und sollte sich wenige Jahre später noch dramatisch beschleunigen.
Insgesamt zählt Big Als letzte Komposition für Fox sicher nicht zu seinen großen, sondern eher zu den routinierten, aber dennoch ansprechenden Tonschöpfungen. Das üppig bestückte FSM-Album präsentiert sämtliches Material, das die gut erhaltenen Tonmaster hergegeben haben. Von grundsätzlich nachlassender Inspiration des Komponisten darf man hier aber nicht sprechen: Newmans herrliche Musik zu The Diary of Anne Frank entstand im selben Jahr und die exzellente epische Komposition zu How the West Was Won nur wenig später.
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