Knapp dahinter, aber auf gleich hohem Niveau, rangiert die dunkle, tiefromantische und auch leidenschaftlich-erotische, mitunter tranceartige Musik zu Vertigo • Aus dem Reich der Toten (1958). Neben der Neueinspielung ist von Varèse auch die Original-Einspielung erhältlich – hier verweise ich auf meinen älteren Artikel zu The Ghost and Mrs. Muir/Vertigo. Für fortgeschrittene Hörer ist übrigens der Vergleich beider Fassungen durchaus reizvoll, auch, weil beide CDs im musikalischen Material nicht völlig identisch sind.
Auf Platz drei folgt die vergleichsweise romantische Musik zu Marnie (1964) – die vorletzte fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Alfred Hitchcock und Bernard Herrmann. Das romantisch-geheimnisvolle Marnie-Thema, gesetzt für Streicher und Harfe, hat einige Ohrwurmqualitäten und wird in der Partitur Herrmann-typisch gekonnt verarbeitet. Die Marnie-Musik verwendet anders als das wagnerisch besetzte Vertigo-Orchester einen deutlich kleineren Klangkörper mit wenig Blech. Der Höhepunkt ist die auch auf der Varèse-CD sehr sauber interpretierte Jagd-Sequenz (siehe hierzu auch den brillanten Herrmann-Sampler unter Esa-Pekka Salonen).
Mehrteilige Rezension:
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