Treasure Planet

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
19. März 2003
Abgelegt unter:
CD

Score

(3.5/6)

Die Abenteuer von Jim Hawkins nach Robert Louis Stevensons berühmtem Roman „Die Schatzinsel“ (siehe auch ZDF-Advents-Vierteiler Die Schatzinsel) sind im neuesten Disney-Zeichentrickfilm Treasure Planet • Der Schatzplanet auf recht dubiose Art ins Weltall verlegt worden – propellergetriebene (!) Segelschiffe des 18. Jahrhunderts gehen hier auf Schatzsuche.

Für James Newton Howard ist die Komposition die dritte Disney-Komposition – nach Dinosaurier und Atlantis – The Lost Empire. Seine Musik zu Treasure Planet steht in der Machart beiden Vorläufern nahe, ist eine solide und sauber gearbeitete Cartoonmusik für großes Orchester und Chor. Im Angebot sind hübsch einkomponierte Mickey-Mousing-Effekte, ein Hauch von Shanty, Elmer Bernsteins Westernmusiken und gelegentlich erscheint (weltraumgerecht) auch ein wenig Star Wars im Blech. Wobei die vereinzelten Passagen mit den Elektrogitarren etwas an Horners The Storm erinnern. Das angenehme, aber nicht allzu prägnante Hauptthema und auch die folkloristischen Einlagen haben irisches Flair.

Die typischen Cartoon-Standards werden vom Komponisten auch dieses Mal souverän gehandhabt und sind gut instrumentiert. Es erklingen häufiger vielfältig glitzernd klingende Celesta-Passagen und gelegentlich (z. B. in Track 12 „Ben“) kommt auch die selten zu hörende „Singende Säge“ originell zum Einsatz. Das Folkloristische wird zwar nett gehandhabt, es reicht in Machart und Wirkung allerdings nicht an Atlantis oder den Charme von Howards Americana-Scores heran und auch die epischen Proportionen der Abenteuer- und Actionpassagen bleiben deutlich hinter Dinosaurier und auch etwas hinter Atlantis zurück. Bleibt unterm Strich zwar „nur“ eine nicht überragende, allerdings unterhaltsame und in Teilen auch recht heroisch klingende Abenteuerfilmmusik.

Der Filmmusik vorangestellt sind zwei passable Popsongs, John Rzeznik mit „I’m Still Here“ sowie BBMak mit „Always Know Where You Are“, die mit dem Rest nichts gemein haben. Der Score-Anteil beträgt rund 47 Minuten.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Erschienen:
2002
Gesamtspielzeit:
54:51 Minuten
Sampler:
WEA
Kennung:
5050466-1797-2

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