„Ägyptische Nächte“ etc., „Hamlet“, „Boris Godunow“, „Alexander Newski“ (Kantate), „Pushkiniana“
Das Chandos-Album vereint sehr unterschiedliche Werke zu einem über 70-minütigen Programm. Davon zählen die beiden programmatischen Auftragswerke „Trinkspruch“ zum 60. Geburtstag Stalins (1939) und die 1947er Kantate zum 30. Jahrestag der Oktoberrevolution, „Blühe auf, mächtiges Land“, sicher nicht zum Großen aus dem Gesamtwerk. Aber trotz ideologisch verbrämter, wenig erbaulicher Texte steht der Komponist im bewusst volkstümlichen Chorsatz Vergleichbarem in seinem gewaltigen Opernwerk „Krieg und Frieden“ nahe. Und der ominöse „Trinkspruch“ für Väterchen Stalin erfolgt in so schnellem Tempo, dass die schwülstig-kriecherischen Textinhalte (gewollt?) kaum verständlich sind. Neben der frühen, noch Rachmaninoff nahe stehenden sinfonischen Skizze „Herbstlich“ ist die sinfonische Suite „Ägyptische Nächte“ aus einer abwechslungsreichen Bühnenmusik zu einer Zusammenfassung von George Bernard Shaws „Antony and Cleopatra“ und Shakespeares „Cäsar und Cleopatra“ eine Entdeckung. Das alte Ägypten wird atmosphärisch geheimnisvoll gespiegelt und im Schlusssatz „Roma Militaris“ verdeutlicht die Härte der Klänge die Unerbittlichkeit der römischen Kriegsmaschinerie.
Mehrteilige Rezension:
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