Auszüge aus „Boris Godunow“ und „Hamlet“ finden sich im Rahmen der „Puschkiniana“ auf der Naxos-CD unter Dmitry Yablonsky. Neben einem Schnipsel aus der Filmmusik zu Iwan der Schreckliche bildet den Schwerpunkt eine sehr effektvolle, im dramatischen Höhepunkt, der „Schlacht auf dem Eis“, aufpeitschende Interpretation der Alexander-Newski-Kantate. Das letzte CD-Album dieses Übersichtsartikels ist damit eher zufällig, nicht zwangsläufig ein Schlusslicht — auch wenn die Klangbalance zwischen Chor und Orchester in Teilen nicht optimal erscheint. Das Album ermöglicht vielmehr einen besonders preiswerten und damit risikoarmen Einstieg in die Klangwelten des Sergej Prokofjew.
Der russische Komponist sagte bereits 1933 bei einem Besuch in der Sowjetunion: „Ich möchte nicht, dass mich der sowjetische Hörer nur wegen des Marsches aus den Drei Orangen und der Gavotte aus der Klassischen Sinfonie schätzt.“ Diesen Wunsch sollte sich jeder zu Herzen nehmen und auch abseits des Bekannten auf Endeckungsreise gehen. Für den Filmmusikfreund dürften neben der Kantatenfassung von Alexander Newski (zur Original-Filmmusik hier) sowohl die hier vorgestellten Ballettmusiken als auch die atmosphärischen und auch bildhaften Bühnenmusiken einen besonders leichten Einstieg bilden. Filmmusikalische Bezüge gibt es nicht ausschließlich zu John Williams und James Horner. Die gemäßigten Modernismen eines Sergej Prokofjew (und Dmitri Schostakowitsch) zeigen sich bereits bei Franz Waxman und sind besonders für die jüngere Hollywood-Filmmusik ein geradezu unverzichtbares Rüstzeug.
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