Necil Kâzim Akses
Einen musikalischen Blick zum östlichsten Nato-Partner, Türkei, eröffnet die cpo-Produktion des 1969 entstandenen Violinkonzerts von Necil Kâzim Akses (1908-1999). Wohl nur wenige (der Rezensent bildet hier keine Ausnahme) dürften bislang von der „Gruppe der Türkischen Fünf“ gehört haben, die als die Gründer und Pioniere einer westlich orientierten türkischen polyphonischen Musiktradition gelten. Necil Kâzim Akses genoss eine Musikausbildung in Wien und errichtete anschließend als Assistent von Paul Hindemith in Ankara das staatliche Konservatorium.
Sein Violinkonzert ist eine Art maßvoll moderner Brückenschlag zwischen der großen Tradition und der Moderne, in ihm stehen sich lyrische und dramatische Momente ausdrucksstark und farbig gehalten gegenüber. Klanglich steht es in einer gewissen Nähe zu Sergej Prokofieff und William Walton. Eine hörenswerte Begegnung, kein easy listening, aber auch nicht sperrig. Die Radio Philharmonie Hannover unter Rengim Gökmen und der türkische Solist Chat Askin bieten eine kompetente Interpretation in Form eines sehr gut eingefangenen Live-Mittschnitts – dessen Live-Eindruck erfreulicherweise nicht durch unangenehme Publikumsgeräusche getrübt wird.
Mehrteilige Rezension:
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