In The Sum of All Fears • Der Anschlag, mit Ben Affleck und Morgan Freeman, geht es um einen geplanten Terrorakt außergewöhnlichen Ausmaßes, der die Supermächte USA und Russland in einen Atomkrieg stürzen soll. Im Buch handelt es sich bei den Drahtziehern um Islamisten, das Drehbuch machte aus diesen allerdings faschistische Terroristen. Nach Jagd auf roter Oktober, Die Stunde der Patrioten und Das Kartell ist das bereits vor rund 10 Jahren erschienene Buch „Das Echo aller Furcht“ die bereits vierte Romanvorlage von Tom Clancy (über 6 Millionen Mal verkauft), die jetzt auch als Film Kasse machen soll.
Nach den als Höralben eher enttäuschenden Goldsmith-Arbeiten zu Along Came a Spider und The Last Castle markiert The Sum of All Fears einen erfreulichen Schritt (zurück) zu einer im Resultat auch abseits vom Film ansprechenden Musik.
Bei The Sum of All Fears hat der Altmeister ein sehr eingängiges zentrales Thema integriert, das im Film-Abspann ebenfalls in einer gelungenen Song-Version zu hören ist. Abgesehen vom Lapsus, dass die fast identische Song-Version (gesungen von Yolanda Adams) das Album sowohl eröffnet als auch beschließt, gibt es nicht nur wenig zu beanstanden; die CD wartet sogar mit einem echten Highlight auf: Track 2, „The Mission“, ist eine opernhaft und zugleich sakral anmutende Präsentation des sehr sanglichen Hauptthemas in einem sehr gelungenen Arrangement für Sängerin, Männer-, Frauenchor und großes Orchester, das schon beim ersten Hören einigen Eindruck hinterlässt.
Der reine Score-Anteil des Albums beträgt knapp 36 Minuten. Wobei Goldsmiths Komposition neben dem Highlight „The Mission“ aus sehr solide gearbeiteten Action- und Spannungsmusiken besteht. Diese sind aber gut anhörbar, da in ihnen das sehr griffige Hauptthema ebenfalls motivisch verankert ist. In der Machart bietet die Komposition auch dieses Mal „nur“ eine für den „späten“ Goldsmith typische meist wohl balancierte Mixtur elektronischer und orchestraler Klänge. Sie ist zweifellos von einem Könner sehr sauber und partiell nicht ohne Pfiff gearbeitet, reicht aber über routiniertes Handwerk kaum hinaus. Als stilistische Vorbilder sind im pseudo-arabischen Flair The 13th Warrior und in den Action-Teilen die U.S. Marshals, Air Force One, The Shadow und auch Executive Decision spürbar. Wie auch in anderen Fällen, hilft hier individuell gezieltes Kompilieren einer auf etwa 20 bis 30 Minuten konzentrierten Fassung den Höreindruck zu optimieren.