The 13th Warrior

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
5. September 1999
Abgelegt unter:
CD

Score

(4/6)

Ein aktueller Goldsmith aus dem Hause Varèse: die Musik zu John McTiernans (Stirb Langsam) epischem Abenteuerfilm The 13th Warrior • Der 13te Krieger nach dem Buch von Michael Chrichton. Antonio Banderas (Die Maske des Zorro) spielt hier einen arabischen Edlen, der im Jahre 922 nach Christus, als die arabische Kultur in höchster Blüte stand, infolge einer Affäre mit einer verheirateten Frau auf Befehl des Kalifen von Bagdad fortan als Botschafter in die damals noch barbarischen, skandinavischen Länder reisen muss. Im Wikingerreich König Hrothgars übernimmt er als dreizehnter, fremder Krieger in einer Gruppe Wikingerkämpfer eine lebensgefährliche Mission: Rettung des Königreiches vor geheimnisvollen blutdürstigen Kreaturen, die scheinbar unbesiegbar sind.

Nach den Produktionsnotizen der Pressemappe zu urteilen ist der 13. Krieger ein sehr sorgfältig auf überzeugende Atmosphäre und historisches Kolorit angelegter Film geworden: dazu in Sachen Abenteuer-Action-Kino ein wenig Mix aus Conan der Barbar und Die sieben Samurai. Auf Wunsch des Autors Michael Crichton wurde letztendlich Jerry Goldsmith als Komponist ausgewählt. Wie die CD hörbar beweist, war dies eine gute Entscheidung. Goldsmiths Komposition ist zwar kein Meisterwerk, aber eine kraftvoll epische, ja in manchem fast klassische Abenteuerfilm-Musik geworden. Ein wenig finden sich allerdings auch musikalische Anklänge an Conan the Barbarian neben First Knight, und auch Die Mumie grinst breit durch die zum Teil mit ethnischen Instrumenten angereicherte Komposition. Die archaische Atmosphäre des Films findet in der Musik ebenfalls einen gelungenen Reflex. Ein wenig Einfluss von Mario Nascimbenes Musik zu The Vikings • Die Wikinger (1960) mit Kirk Douglas ist ebenfalls spürbar. Die guten Choreinsätze, monumentalen Bläser- und Schlagwerkattacken sowie die eingängige Melodik zeigen, dass Goldsmith nach wie vor ein exzellenter Handwerker ist, aber gerade ohne Bild ist beim eingehenderem Hören auch der insgesamt eher routinierte denn inspirierte Umgang mit dem thematischen Material erkennbar – ähnlich wie auch bei der Musik zu Die Mumie. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass im Film die Musik ähnlich perfekt wirkt. Sehr erfreulich ist der zurückhaltende Einsatz der Elektronik: Doch selbst die verbliebenen Einsprengsel hätte Goldsmith eliminieren und rein orchestral sogar überzeugender realisieren können.

Der Tatsache, dass in London und nicht in Hollywood eingespielt wurde, ist die großzügige Bestückung der CD mit knapp 56 Minuten Musik zu verdanken. Eine gute Anschaffung für den, der schon an der Mumie Freude gefunden hat und generell für die, welche den monumentalen Goldsmith mögen.

Originaltitel:
Der 13. Krieger

Erschienen:
1999
Gesamtspielzeit:
55:27 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6038

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