First Knight

Geschrieben von:
Marko Ikonić
Veröffentlicht am:
5. April 2000
Abgelegt unter:
CD

Score

(4/6)

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Filmprojekte wie First Knight • Der 1. Ritter, die verzweifelt versuchen, ein klassisches Genre des so genannten „Golden Age“ wieder aufzugreifen, ihre Aufgabe eher schlecht als recht erfüllen. Im Mindesten muss man ihnen aber zu Gute halten, dass sie oft eine solide Grundlage für symphonische Filmmusik im traditionellen Sinne bieten.

Wie man hier hören kann, macht Jerry Goldsmith, der sich nach eigenen Angaben heute keinen völlig Synthesizer-freien Score mehr vorstellen kann, von Zeit zu Zeit auch Ausnahmen. Neben King Solomon’s Mines aus dem Jahre 1985 ist seine in jeder Hinsicht üppige Komposition für First Knight • Der 1. Ritter eine seiner wenigen aktuelleren Partituren, die sich voll und ganz mit einem großen Orchester, und allem was so dazu gehört, begnügt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Man findet einige Kernelemente vor, die bei so manchem/r wahrscheinlich der Auslöser seiner/ihrer Liebe zur Filmmusik gewesen ist: Ein ritterlich-erhabener Main Title, ein bittersüßes Liebesthema, verschiedene Action- bzw. Bösewichtsmotive, ein dick auftragendes Heldenthema für Lancelot, eine eingängige Fanfare für Artus und zwei ansehnliche chorale Abschlusstracks, die einmal mehr Goldsmiths Talent (und persönliche Schwäche) für breit angelegten Choralsatz veranschaulichen.

Bei einer Score-Gesamtlänge von ungefähr 90 Minuten sollte man annehmen, dass das mit nur knapp 40 Minuten bestückte offizielle CD-Album aus dem Hause Epic die Musik arg beschnitten vorstellt. Besitzer der erweiterten Fassung, erschienen bei Camelot Records, werden feststellen, dass dem nicht unbedingt so ist. Rein mengenmäßig ist die offizielle CD der überteuerten Privatveröffentlichung zwar stark unterlegen, vom Gesichtspunkt des musikalischen bzw. thematischen Inhalts jedoch bietet die mittlerweile überall als „Nice Price“-CD angebotene Epic-Fassung einen wirklich annehmbaren Querschnitt. Der einzige schwerwiegende Nachteil der Epic-CD ist das vollständige Fehlen von „Lancelot’s Theme“, einer heroischen Blechbläserfigur, die beinahe schon ins Parodiehafte hinüberspielt. Der Cue „Abduction of Guinevere“ (Track 17 auf Camelot Records) hätte der offiziellen CD gewiss auch nicht geschadet. Selbst im Film von Soundeffekten übertüncht, tönt hier das Liebesthema in einer besonders rasanten, mitreißenden Variation.


Mehrteilige Rezension:

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Erschienen:
1995
Gesamtspielzeit:
40:10 Minuten
Sampler:
Epic
Kennung:
EPC 480937

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