House of Wax
Mancher dürfte sich beim Lesen dieses Titels an den 1953er 3-D-Film mit Vincent Price, Das Kabinett des Professor Bondi, erinnern, der verschiedentlich (allerdings nur in 2-D) im deutschen Fernsehen zu sehen war. Der neue House of Wax ist dabei bereits die dritte Verfilmung eines Stoffes, in dem der Inhaber eines Wachsfigurenkabinetts seine Opfer zu täuschend lebensecht anmutenden Kreationen verarbeitet.
Ohne 3-D muss auch die derzeit neueste Filmfassung von House of Wax, produziert von Joel Silver und Robert Zemeckis, auskommen. Der am 2. Juni 2005 in Deutschland gestartete, nunmehr also dritte Film zum Thema ist allerdings nicht besonders eingeschlagen, sondern vielmehr rasch wieder aus den Abspielstätten verschwunden. Nun, John Ottmann hat zum Streifen eine ordentliche, wenn auch sehr routinierte musikalische Untermalung komponiert, deren Effekte wie eine Mischung aus schon häufig von Goldsmith und Williams Gehörtem wirken. Neben einem Orchester kommt ein Chor zum Einsatz, in dem der Komponist höchstpersönlich mitwirkt. Und neben recht dezenten synthetischen Klangeffekten kommt auch eine Orgel, vermutlich die des Ortes der Aufnahmesitzungen, der Bastyr University Church in Seattle, zum Zuge.
Unterm Strich erhält der Käufer ein CD-Album mit einer Horrorfilmmusik, die sicher nicht einfach schludrig gemacht ist. Als Höralbum erscheint sie mir allerdings über die (für CD-Verhältnisse) nicht übermäßig langen ca. 40 Minuten als nur mäßig unterhaltsam. Das Hauptthema ist wenig einprägsam und außerdem im Score kaum markant verankert. Dazu findet eine spürbare musikalische Entwicklung nicht wirklich statt. Die Tonschöpfung bewegt sich somit eher gleichförmig dahin, pendelt zwischen standardisierten unheilsschwangeren Suspense- und ebenso gewohnten Actionmomenten. Es handelt sich in weiten Teilen um eine stark bildbezogene Musik, die zumindest ohne die Bilder, die sie unterstützen soll, etwas langweilig wirkt.
Mehrteilige Rezension:
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