Der mittlerweile einundsiebzigjährige Burt Bacharach hatte seine große Zeit in den Sechzigern als Komponist Poptauglicher, eingängiger Songs, deren Markenzeichen nette, wenn auch simple Melodien und geschickt eingefügte Taktwechsel mitten im Refrain sind. Dass derartige Musik des „Easy Listening“ gerade in den sechziger Jahren – nach dem Niedergang der Kinosinfonik – fast zwangsläufig für Filme gefragt war, ist ja bekannt: Wohl kaum einem dürfte „Raindrops Keep Falling on My Head“ aus dem Film Butch Cassidy and the Sundance Kid • Zwei Banditen unbekannt sein. Trotz der Preise für die Musiken (oder besser die Songs) zu Casino Royale, Alfie, What’s New, Pussycat? und speziell der Oscar für die oben genannten Zwei Banditen handelt es sich hier sicherlich nicht um bedeutende Filmmusiken, aber angenehm unterhaltend sind diese meist schon. Zusammen mit Quincy Jones und Lalo Schifrin gebührt Bacharach das Verdienst, breite Massen von Hörern überhaupt auf Filmmusik aufmerksam gemacht zu haben. Heute stößt seine Musik auch beim Nachwuchs auf recht breites Interesse: Neben Noel Gallagher von Oasis und Popgrößen von den Cranberries über REMs Michael Stipe haben auch die Acid-Jazzer „Massive Attack“ seine Songs im Repertoire. Das nun von Varèse vorgelegte Album enthält eine Kompilation seiner bekanntesten Songs in instrumentalen Arrangements des Bacharach-Gitarristen Grant Geisman. Die meist ein wenig Jazz-inspirierten „Ohrwürmer“ werden im Stil leichter Cocktail-Barmusik dargeboten und dürften auch nicht an Filmmusik interessierte Hörer erfreuen.
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