Antwone Fisher ist nicht allein Denzel Washingtons Regiedebüt, der bekannte Schauspieler verkörpert hier zugleich den Navy-Psychologen Jerome Davenport. Zum filmischen Plädoyer gegen blindwütigen Rassismus und für mehr Menschlichkeit, komponierte Mychael Danna die Musik. Dannas Klangschöpfung ist nicht ungewöhnlich, besteht aus minimalistischen Orchesterklängen, sparsamen elektronischen Sounds und den für ihn typischen exotischen Einflüssen – wobei ein balinesischer Gamelan besonders markant ist.
Auch dieses Mal präsentiert Danna eine insgesamt subtil-sanfte und überhaupt warm-verinnerlichte Filmmusik, die sich nicht übermäßig in reiner Klangmalerei und Minimalismen erschöpft, sondern auch über ein Thema verfügt, mit dem die Musik gut gestaltet wird. Verschiedentlich tritt Americana-haftes Flair hervor, das durch eingesetzte Gitarren (in „Going to Cleveland“ und „Rocked to the Core“) besonders deutlich wird. Ebenso wird das Thema mit Hilfe des schweren Blechs (Hörner und Posaunen) sowie durch eher dezent eingesetzte Snare-Drums zu einer Art (dezentem) Hymnus mit militärischem Hintergrund gesteigert (Track 6 „Ship Departs“). Häufig verwendete stimmungsvolle Instrumental-Soli von Klavier, Holzbläsern und Streichinstrumenten verleihen der Musik nicht nur überwiegend kammermusikalische Transparenz, sondern auch einige Abwechslung. Elektronische Sounds finden ausschließlich zusammen mit den exotischen Klangeinwürfen in Form collageartiger Passagen Verwendung.
Durch die deutlich ausgeprägte sinfonische Verarbeitung insgesamt sicherlich ein etwas konventioneller geratener Score als beispielsweise Ice Storm – damit eventuell zugleich für eine breitere Käuferschicht interessant. Ein sehr schönes, klangsinnliches Höralbum, das zwischen Hearts in Atlantis, Ride with the Devil und der bereits genannten, besonders ausgeprägt fernöstlich-exotisch angehauchten Musik zu Ice Storm anzusiedeln ist. Eine eingängige Filmmusik-CD mit beträchtlichen Hörqualitäten, deren etwas knappe Spieldauer ein nur kleiner Schwachpunkt ist.