Zum Filmdrama mit Michele Pfeiffer lieferte Thomas Newman eine der für ihn sehr typischen experimentell gehaltenen Filmmusiken. Ein überwiegend atmosphärischer und meditativer Klangraum, gestaltet aus warmen Streicherklängen und exotischem Instrumentarium sowie Collagen aus klanglichen, mitunter auch geräuschartigen Schichtungen, von insgesamt eher lyrisch-verträumter denn beunruhigender Wirkung. Ein gelegentlich vom Klavier eingeworfenes Motiv ruft deutlich Road To Perdition in Erinnerung. Im Gegensatz zu den im Mittel nur knapp einminütigen und damit fast schon fragmentarisch-kurzen Stücken bei In the Bedroom ist die Bilanz bei White Oleander günstiger, das Resultat wirkt als Höralbum zusammenhängender, obwohl auch hier ein griffiger thematischer Bezug weitgehend fehlt. Den verhältnismäßig großen Hörcharme der stärker thematisch und auch sinfonisch strukturierten Musik zu Road to Perdition vermag die zu White Oleander daher auch nicht ganz zu erreichen.
Wer einen Draht zu den Klängen des New Age besitzt, dürfte an den überwiegend träumerischen Sounds einigen Gefallen finden. Die recht knappe Spieldauer von rund 36 Minuten wirkt sich hier ebenfalls positiv aus: die Kürze beugt Ermüdungserscheinungen vor.
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