Die beiden CDs gehören in die Kategorie „nicht uninteressanter Neuerscheinungen“ des italienischen CAM-Labels, die filmmusikalischem Nachwuchs und damit (noch) wenig bekannten Komponisten eine Plattform verschaffen. Die Booklets sind zwar recht knapp gehalten, bieten aber immerhin auch englisch abgefasste Infos zu Komponist, Film und Regisseur. Sowohl Tutta la Conoscenza del Mondo als auch Il Trionfo dell’Amore sind deutlich mehr als nur passable Dutzendware: Beide zeigen einiges handwerkliches Geschick und auch das Talent ihres Schöpfers. Die Aufnahmetechnik hat in beiden Fällen sehr überzeugend gearbeitet und macht die Musiken in transparentem Klangbild gut durchhörbar.
Tutta la Conoscenza del Mondo
Der 1969 geborene Giuliano Taviani komponiert seit 1992 Musik für Theater, TV und Kino. In Tutta la Conoscenza del Mondo geht es um die Suche nach Antworten auf grundlegende Fragen der menschlichen Existenz.
Giuliano Taviani hat eine klassische musikalische Ausbildung genossen, aber ebenso eine in Jazz, Unterhaltungs- und auch elektronischer Musik. Für den vorliegenden Film schuf er eine ansprechende, sinfonisch ausgearbeitete romantische Musik, lyrisch und mit melancholischen Untertönen. In der überwiegend von Streichern getragenen Komposition spielen aparte Klangkombinationen von Harfe und Celesta eine wichtige Rolle. Sie verleihen der Musik einen dezent schwebenden, träumerisch-sinnlichen Ausdruck. In Teilen schimmert auch die Ausbildung Tavianis als Jazz-Musiker insbesondere in Rhythmik und Bläserfiguren durch und vereinzelt finden sich neben Einflüssen der Popmusik auch synthetische Elemente. Insgesamt ist Tutta la Conoscenza del Mondo die Arbeit eines begabten, noch recht jungen Komponisten, mit dessen Musik sich eine erneute Begegnung sicherlich lohnt. Trotz der knappen Spieldauer ein lohnendes Album für Entdeckungsfreudige.
Die Einspielung erfolgte mit dem Bulgarian Symphony Orchestra (Sofia).
Mehrteilige Rezension:
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