Michael Kamen (Robin Hood: Prince of Thieves, Highlander) komponierte die sinfonische Musik zu dem am 16. Dezember gestarteten Zeichentrick-Film The Iron Giant • Der Gigant aus dem All von Brad Bird, einem der Schöpfer der TV-Serie The Simpsons. Erfreulicherweise hat Varèse eine sich fast ausschließlich auf Kamens Komposition beschränkende CD veröffentlicht – die parallel erschiene Rhino-CD enthält (neben den Songs) hieraus nur zwei Stücke. Kamens Musikbeitrag ist dem Filmtitel entsprechend ebenfalls recht gigantisch geraten. Im groß besetzten Orchesterapparat – erfreulicherweise kommt der Komponist ohne Elektronik aus – halten mitunter wuchtig eingesetztes Schlagwerk (Holzblöcke, Pauken, Tam-Tam) und tiefe Bläser den Zuhörer unter Dampf. Daneben gibt’s auch sanfte Klänge mit hier und da ein wenig Jazz-Sounds. Die Musik zu The Iron Giant ist durchgehend farbig instrumentiert, recht abwechslungsreich gestaltet und deshalb im Prinzip nicht übel; allerdings fehlen einprägsame Melodien oder zumindest ein prägnantes Hauptthema, das gut variiert eingesetzt wird, statt dessen werden nur vereinzelt anklingend melodische Phrasen geboten. So fehlt dem Ganzen ein wenig der „rote Faden“ und damit (wenn auch nur knapp) das Zeug zur uneingeschränkt „guten“ Benotung durch vier Punkte. Mit 3 ½ Punkten liegt der Titel aber schon deutlich oberhalb des Durchschnitts und ist nicht nur für Kamen-Fans interessant, sondern zumindest ein Probehören wert. Einzig den am Schluss des Finaltracks eingesetzten (auf dem Cover nicht vermerkten) kurzen Song „Duck and Cover“ empfand ich als deplatziert.
Das Czech Philharmonic Orchestra liefert eine überzeugende, kraftvolle Einspielung, und dank hervorragender Aufnahmetechnik hat die mit rund 50 Minuten ordentlich bestückte CD durchaus das Zeug zum Demo-Silberling.
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