Nach Darkness Falls veröffentlicht Varèse zwei weitere Alben mit Filmkompositionen des sich etablierenden Newcomers Brian Tyler:
The Hunted • Die Stunde des Jägers läuft seit dem 24.4.03 in den deutschen Kinos. Im Action-Film von Regisseur William Friedkin (The French Connection, The Exorcist) liefern sich die Protagonisten vor imposanter Naturkulisse – den Wäldern von Portland – ein blutiges Duell auf Leben und Tod.
Tylers Tonschöpfung verknüpft recht elegant orchestrale mit synthetischen Sounds und entsprechenden Rhythmen. Insbesondere in den synthetischen Teilen verweist der Score auf zwei Musiken von Danny Elfman: Proof of Life und insbesondere Spider-Man. Wobei man hierbei zwar von erkennbaren musikalischen Vorbildern sprechen kann, aber eben nicht von simplem Abkupfern. The Hunted ist gekonnt von häufig wechselnden natürlichen wie synthetisch erzeugten Rhythmusstrukturen durchsetzt, was zu interessanten, dazu im Resultat weitgehend eigenständig bleibenden komplexen Klangschichtungen führt.
Die rund 35 Album-Minuten bieten neben wenigen ruhigeren Momenten oftmals brachial-schroffe Action-Musik, deren aggressive Bläser-Parts und recht modernistischen Streicher- und Klangeffekte deutlich an Elliot Goldenthal, manches dabei auch ein wenig an Jerry Goldsmith erinnert. Eine durchaus effektreiche, dynamische Komposition, der man eine merkliche Portion Pfiff nicht absprechen kann – die dreieinhalb Sterne sind somit ein Muss. Ein wirklich markantes Hauptthema oder auch griffiges Motiv, das die einzelnen Teile wirkungsvoll miteinander verbindet, ist das, was dem Ganzen jedoch etwas abgeht. Insofern ist die Musik sicherlich gute, wirkungsvolle Filmmusik, aber, da in erster Linie rein atmosphärisch und damit stark auf die jeweiligen Bilder bezogen, ohne Film nur bedingt ein vergleichbar überzeugendes Höralbum. Als etwas anachronistisch anmutenden Schlusstrack gibt’s noch einen üblich countryhaften Johnny-Cash-Song: „The Man Comes Around“.