Ten Minutes Older

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
12. September 2003
Abgelegt unter:
CD

Score

(2.5/6)

Das vorliegende CD-Album vereinigt musikalisch das zweiteilige Filmprojekt Ten Minutes Older – The Trumpet und Ten Minutes Older – The Cello. In Form von locker verknüpftem Episodenkino geben insgesamt 15 Regisseure ihr sehr individuelles jeweils 10-minütiges Statement zum Thema Zeit, in Form von Vergänglichkeit und dem Unwiederbringlichen des Augenblicks auf die Programmkino-Leinwand. Hierfür stehen Namen wie Bernardo Bertolucci, István Szabó, Volker Schlöndorf, Jean-Luc Godard, Aki Kaurismäki, Spike Lee und Wim Wenders.

Der Brite Paul Englishby (• 1970) versteht sich sowohl auf klassische als auch auf Jazz-Komposition. Die Musik für die beiden Teile des Filmprojektes besteht jeweils aus einer Reihe sehr kurzer (jeweils rund einminütiger) Stücke und einer ausladend langen Musik zum Abspann von etwa 9 Minuten.

In Ten Minutes Older – The Trumpet bestreitet der 1939 in Johannesburg geborene und als „Pate des südafrikanischen Jazz“ geltende Hugh Masekela das Programm. In Ten Minutes Older – The Cello übernimmt diesen Part der 1976 in Gifhorn geborene Claudio Bohórquez, Sohn südamerikanischer Eltern.

Zu Ten Minutes Older – The Trumpet erklingen eher coole und free-jazzig anmutende Sounds, wobei neben der tragenden Trompete noch Riffs des Kontrabasses sowie dezente, mit Percussions-Instrumenten erzeugte Effekte hinzutreten (Drums and Percussion: Paul Clarvis; Double Bass Player: Rutledge Turnland). Rein musikalisch ist es allerdings eine recht fragmentarisch wirkende Angelegenheit, in der der Trompeter wohl über einen musikalischen Gedanken im Wesentlichen frei improvisiert.

Deutlich traditioneller, verstärkt themenorientierter, kommt die Untermalung zum zweiten Filmteil, Ten Minutes Older – The Cello, des Weges. Die anscheinend durch mehrfach übereinander gelegte unterschiedliche Cello-Parts erzeugten Sounds wirken zumindest ansatzweise klassizistisch. Es erklingen Variationen eines längeren, stärker melodisch orientierten musikalischen Gedankens. Das Resultat wirkt, selbst in den meisten der kurzen Tracks, deutlich weniger Bruchstückhaft als die Musik des ersten Filmteils.

Unterm Strich macht das – von Seite der Interpreten – multi-ethnisch Realisierte einen eher experimentellen Eindruck, ist abseits der Filmbilder kaum fassbar und daher äußerst schwer zu bewerten. Ob diese Film-Musik auch zum Höralbum taugt, liegt wohl allein im Ohr des jeweiligen Hörers. In erster Linie dürfte die CD aber wohl als reines Film-Souvenir ihre Berechtigung besitzen und Käufer finden.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Komponist:
Englishby, Paul

Erschienen:
2003
Gesamtspielzeit:
37:35 Minuten
Sampler:
Colosseum
Kennung:
CST-8091.2

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