Tears of the Sun

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
15. Juni 2003
Abgelegt unter:
CD

Score

(2.5/6)

Im voraussichtlich Anfang Oktober 2003 anlaufenden Tears of the Sun soll Leutnant A. K. Waters (Bruce Willis), Veteran einer US-Spezial-Eingreiftruppe, einen Auftrag in einem umkämpften Bürgerkriegsgebiet in Nigeria ausführen. Die Rettung von Dr. Lena Kendricks (Monica Belluci) gestaltet sich wegen der Mitnahme der von ihr betreuten Flüchtlinge zum heiklen und nervenaufreibenden Action-Abenteuer.

Musikalisch betreute den Film von Regisseur Antoine Fuqua das Media-Ventures-Team um Hans Zimmer. Zimmer zeichnet allerdings nur für einige Teile der Musik verantwortlich. Große Teile des Scores stammen von einer ganzen Reihe von Co-Komponisten: Lebo M, Lisa Gerrard, Steve Jablonsky, Heitor Pereira, Martin Tillmann, Jim Dooley und Andreas Vollenweider. Stilistisch ist das Gebotene eine Mixtur aus The Power of One, Gladiator, Black Hawk Down und Pearl Harbor mit einem Schuss The Thin Red Line. Wobei (abgesehen von Pearl Harbor) jeder der genannten Scores deutlich mehr überzeugt. Was dem Hörer insgesamt geboten wird, geht über ein ordentliches Déjà-vu-Erlebnis kaum hinaus. Alles ist aus den genannten Filmmusiken bereits in sehr ähnlicher Art und Weise bekannt.

Für die Zimmer-Gemeinde dürfte der Score wohl kaum ein Knüller, aber auch keine totale Enttäuschung sein, zumal das Album in Teilen schon gewisse Hörqualitäten aufweist. Die jeweils knapp 9-minütigen Tracks Nr. 3 „Small Piece for Doumbek and Strings/Kopano Part I“ sowie Nr. 9 „The Jablonsky Variations on a Theme by HZ/Cameroon Border Post“ werden möglicherweise als die Highlights der CD empfunden werden. Die beim Lesen recht klassisch anmutenden Titel erscheinen nach dem Hören doch eher ironisch: Bei Track Nr. 9 handelt sich kaum um einen üblichen Variationssatz, beide Tracks basieren vielmehr auf einer Stilkopie des berühmten Adagios für Streicher von Samuel Barber, wobei in Track 9 zur Abwechslung eine Ethno-Vocalise von Lisa Gerrard darüber gelegt wurde und im Mittelteil gibt’s ebenso Zimmer-typische Rhythmik inklusive.

Insgesamt ist Tears of the Sun kein Fortschritt im Zimmerschen Œuvre, eher ein recht solide gefertigtes Routine-Produkt. Eines, bei dem einem ständig gute Bekannte begegnen: kein besonders aufregender oder gar innovativer Score, aber schon einer, der wenigstens in Teilen ganz angenehm unterhält.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Komponist:
Zimmer, Hans

Erschienen:
2003
Gesamtspielzeit:
46:36 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6457

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