Enttäuschend hingegen ist die CD zu Kevin Bacons Psychothriller Stir of Echoes • Echos: Stimmen aus der Zwischenwelt, welcher am dritten Februar in den bundesdeutschen Kinos anläuft. Nur auf den ersten Blick erfreut die Spielzeit von immerhin rund 45 Minuten: Der Score-Anteil von James Newton Howard beträgt nämlich nicht einmal 18 Minuten! Daneben gibt es sieben Songs, z. B. „Breathe“ der Gruppe MOIST und „Paint It Black“ von GOB. Die Tatsache, dass es auch eine reine Song-CD zu diesem Film gibt, macht diese Veröffentlichung schon etwas kurios: Vermutlich ist der Score-Anteil im Film wirklich nicht größer als der hier präsentierte, so dass sich Varèse zu einem derartigen Mix entschlossen hat.
Die Handlung ist wohl The Sixth Sense verwandt, und so beginnt auch diese James-Newton-Howard-Komposition ähnlich: Ruhige Streicher, Klavier und Chor tragen ein recht feierliches Thema vor. Anschließend wird die Musik leider, neben einigen Ligeti-ähnlichen Streicherklängen, primär durch Synthesizer-Effekte beherrscht. Die Vielfalt von John Debneys End of Days, aber auch die Atmosphäre von The Sixth Sense erreicht Newton Howard hier allerdings bei weitem nicht. Im Film mag die Musik zwar funktionieren, aber von den Bildern gelöst finde ich das Ganze wenig fesselnd sondern eher langweilig. Vermutlich spielt in diesem Fall der individuelle Geschmack eine besonders große Rolle: Wer stark elektronisch orientierte Scores grundsätzlich schätzt und auch einige Songs aus dem Film dazu möchte, dem mag die CD schon gefallen. Wer es (wie ich) primär sinfonisch liebt, sollte die Kaufentscheidung besser nach einem Probehören treffen.
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