S.W.A.T.

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
17. Oktober 2003
Abgelegt unter:
CD

Score

(4/6)

Eindeutig pfiffiger und souveräner ist Elliot Goldenthal in S.W.A.T. zu Werke gegangen. Der Komponist nimmt sich eingehend die bei Jugendlichen beliebten Musikformen vor, verwendet Elemente des Rock und Pop, elektronische sowie akustische Percussions und setzt dabei auf recht vielfältige moderne Rhythmen, die teilweise auch zu Hiphop tendieren. Und selbstverständlich setzt Goldenthal neben dem konventionellen Sinfonieorchester auch das entsprechende Instrumentarium von Bands wie „Metallica“ ein: Keyboard, E-Bass, E-Gitarre und Schlagzeug.

Im Gegensatz zum obigen Silvestri-Score, wo die Elemente zeitgenössischer Jugend-Unterhaltung denn doch etwas aufgesetzt wirken, gelingt es Goldenthal bei S.W.A.T. alles stimmig miteinander zu verschmelzen. Damit ist keineswegs eine eher simple, kommerzialisierte Kompositionsweise gemeint. Im Gegenteil! Er schafft es, ein modernes Spektrum von Klängen und Rhythmen (Loops) mit seiner anspruchsvollen, sowohl traditionell- als auch modern-sinfonisch geschulten Arbeitstechnik organisch zu verbinden. In der Heat (1995) nahestehenden Musik gelingen ihm interessante Klangkombinationen, wie auch verschiedentlich überzeugende musikalische Crashes der musikalischen Ebenen; so, wenn er beispielsweise seine typischen schroffen Bläserparts mit den Sounds der E-Gitarren und/oder der modernen, mitunter minimalistischen Rhythmik aufeinander prallen lässt: besonders in „Bullet Frenzy“ (mit rund 10 Minuten das längste Stück der CD), „My Big Black Assault Weapon“, „AK-47 Scherzo“ und auch in „The Fascist Shuffle“. Ähnliches hat Hans Zimmer in seiner Komposition zu Black Hawk Down ebenfalls versucht, ohne dabei allerdings vergleichbar erfolgreich zu sein.

Die nicht über ein einprägsames Thema, sondern allein über ein eher unscheinbares Motiv verfügende Komposition zu S.W.A.T. dürfte abseits des Films weder für stärker sinfonisch ausgerichtete Hörer noch für Disco-orientierte Jugendliche unmittelbar eine leichte oder gar eingängige Kost sein. Drum ist Probehören angeraten. In jedem Fall erweist sich Goldenthal auch hier als einer der Versiertesten des „reiferen Nachwuchs“ (Goldenthal wird im kommenden Jahr 50) überhaupt, als einer mit überlegenem handwerklichem Geschick.

Abzüglich dreier Source-Cues – inkl. eines modernen Arrangements (Remix) des Themas zur ehemaligen TV-Serie S.W.A.T. 911 – verbleibt ein Score-Anteil von rund 35 Minuten.


Mehrteilige Rezension:

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Erschienen:
2003
Gesamtspielzeit:
47:03 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6501

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