Drei stilistisch deutlich unterschiedliche Violinkonzerte präsentiert diese CD. Gegenüber den einer eher kühlen „Neuen Sachlichkeit“ verpflichteten, aber trotzdem sehr individuellen Konzerten von Weill und Krenek – entstanden in den 20er Jahren – bildet das 1947 von Jascha Heifetz uraufgeführte Korngold’sche Violinkonzert einen scharfen Kontrast. Es handelt sich um eine üppig spätromantische und auch dank der Verwendung breitmelodischer Themen aus vier Filmpartituren sinnliche und sehr eingängige Musik. Ein Werk von besonders nostalgischer Wirkung, aber zugleich auch anachronistisch.
Aus merklich anderem Holz geschnitzt ist das 1924 von Kurt Weill konzipierte Violinkonzert, in dem der Komponist die Violine originellerweise einem Blasorchester gegenüberstellt. Klar in der Form und klanglich eher kühl, setzt diese an Strawinsky orientierte Musik einen schlank und durchsichtig gehaltenen Kontrapunkt zur Korngold’schen Romantik.
Das Krenek’sche Violinkonzert entstand im zeitlichen Umfeld des Weill’schen und erlebte 1925 seine Uraufführung. Ein Konzert, bei dem, trotz partieller Schroffheiten in der Auseinandersetzung von Soloinstrument und Orchester, auch immer wieder zärtlich-innige Gefühle spürbar werden. Lebhaft-motorische und langsam-expressive Abschnitte stehen einander gegenüber und verleihen dem Werk seine Reize.
Die Solistin Chantal Juillet ist den Anforderungen souverän gewachsen, überzeugt im virtuosen Spiel sowohl durch Sinnlichkeit als auch Expressivität. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter John Mauceri begleitet differenziert und geschmeidig, wobei die vorzügliche Tontechnik alle klanglichen Finessen hörbar werden lässt.
Mehrteilige Rezension:
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