Jamaica Inn

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
16. Mai 2001
Abgelegt unter:
DVD

Film

(3.5/6)

Bild

(5/6)

Ton

(3/6)

Extras

(3.5/6)

Das Gasthaus „Jamaica Inn“ ist Stützpunkt einer Bande von Halsabschneidern im Cornwall des frühen 19. Jahrhunderts. Schiffe werden mit Hilfe falscher Lichtsignale angelockt und zerschellen auf den Klippen. Die Besatzungen werden erschlagen und die Ladungen geraubt. Der eigentliche Boss der Bande ist der Friedensrichter …

Jamaica Inn • Riff Piraten aus dem Jahre 1939 ist einer der frühen Filme von Regisseur Alfred Hitchcock. Bei Hitchcock selbst und auch manchen Kritikern fand der Film allerdings wenig Gnade. Trotz einiger Ungereimtheiten im Plot, hat der Film speziell wegen seiner recht stimmungsvollen plüschigen Mantel-und-Degen-Atmosphäre mir immer zugesagt.

Die Szenen mit den Schiffsunglücken sind für ihre Zeit tricktechnisch gut gemacht; die Jamaica Inn hat reizvollen caligaresken expressionistischen Touch, der durch ausgeprägte Licht- und Schatten-Dramaturgie noch unterstrichen wird – hier wird die „deutsche“ Schule Hitchcocks deutlich: es grüßt der deutsche Stummfilm-Expressionismus. Dazu brilliert Charles Laughton als exzentrischer, latent wahnsinniger Friedensrichter und die junge Maureen O`Hara gibt ein ansehnliches Leinwanddebüt. Insgesamt handelt es sich um eine recht kurzweilige Abenteuer-Unterhaltung, in der auch die gute Kamera-Arbeit einen Teil des Reizes ausmacht.

Die Kinowelt-DVD präsentiert den Film in einer sauberen Kopie aus Großbritannien, die sich gegenüber der bekannten deutschen Version sogar als geringfügig länger erweist. Mir ist zwar nur eine kurze Dialog-Szene aufgefallen, in der sich ein Teil durch Untertitelung als neu zu erkennen gibt; trotzdem ist dies sehr erfreulich, lässt sich daran doch erkennen, dass der Anbieter bemüht ist, eine möglichst optimale Version zu liefern. Die Bild-Qualität erreicht sehr gute Werte. Abgesehen von ganz vereinzelten kleineren Bildfehlern ist die Kopie vorbildlich. Auch am Ton, der sowohl in Deutsch als auch in Englisch gewählt werden kann, gibt es nichts Entscheidendes zu bemängeln.

Zwar fällt bei diesem Titel das Zusatzmaterial etwas bescheiden aus: Ein Trailer fehlt, aber dies gleichen solide Text-Infos zu Produktion und Schauspielern sowie ein „Frankfurter Stammtisch“ mit Alfred Hitchcock als Teilnehmer wieder aus. Die Sendung stammt aus noch rein schwarz-weißen Fernsehzeiten (nämlich 1966) und wirkt – gemessen an heutigen Talk-Shows – in ihrer ergreifenden Schlichtheit fast schon nostalgisch.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Regisseur:
Hitchcock, Alfred

Erschienen:
2000
Vertrieb:
Kinowelt
Kennung:
DVD 500124
Zusatzinformationen:
GB 1939

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