Desert Fury – Liebe gewinnt

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
24. April 2010
Abgelegt unter:
DVD

Desert Fury (1947) ist bei uns nicht im Kino, sondern erst Mitte der Achtziger im TV unter dem Titel Desert Fury — Liebe gewinnt aufgetaucht. Der in strahlendem Technicolor aufgenommene Streifen ist ein etwas verworrenes Melodram vor prachtvoller Wüstenkulisse (die Außenaufnahmen entstanden in Nordarizona), bei dem die Protagonisten von in der Vergangenheit begangener Schuld belastet und getrieben sind. Desert Fury ist sicher der im Verhältnis bescheidenste Beitrag dieses Film-Noir-Quintetts. Auch wenn dieser Film kein völlig typischer Vertreter der „Schwarzen Serie“, sondern eher im Grenzbereich anzusiedeln ist, weist er einige interessante Teilaspekte auf. Neben dem allerersten Leinwandauftritt von Burt Lancaster, für den der Film noir wie auch für Richard Widmark das Sprungbrett bildete, ist die musikalische Begleitung von Miklós Rózsa bemerkenswert. Die Musik des berühmten Ungarn betont gekonnt das im Bild häufiger eher unterschwellig düstere und schicksalhafte der Handlung und macht dies damit dem Zuschauer besonders deutlich. Diese Feststellung bezieht sich allerdings nur auf die englischsprachige Originalfassung. In der für das Fernsehen produzierten Synchronfassung lag offenbar — wie häufig bei Filmen vor etwa 1950 der Fall — kein originales Musik-Geräuschmasterband mehr vor. Besonders auffällig wird dies bei der Musik: Rózsas Originalkomposition ist nur noch in den dialogfreien Teilen zu hören. Sobald gesprochen wird, wird diese, mehr oder weniger schlecht, aus- und irgendwelche Archivmusik eingeblendet. Zwar hat man im vorliegenden Fall versucht fehlenden Rózsa mit Rózsa zu kompensieren. Das beigeflickte Resultat mit überwiegend aus Spellbound • Ich kämpfe um Dich (1945) und teilweise aus Quo Vadis (1951) entlehntem Material ist allerdings einfach nur grottig geraten. Hier kann man nur empfehlen, sich den Film im Original anzuschauen. Das Wermutströpfchen: Auf hilfreiche deutsche Untertitel kann man dabei leider nicht zurückgreifen.

Regisseur:
Allen, Lewis

Erschienen:
2008
Vertrieb:
Koch MediaDVD
Kennung:
DVM000464D
Zusatzinformationen:
USA, 1947

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