Chicken Run

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
21. September 2000
Abgelegt unter:
Special

Der Film

Der vom bekannten Wallace & Gromit-Team (Peter Lord und Nick Park von Aardman Animations) als erster abendfüllend realisierte Spielfilm, Chicken Run • Hennen Rennen, läuft seit dem 10. August in den deutschen Kinos. Die turbulente Geschichte um (Knetgummi-)Hühner, die, um nicht zu Hühnerpasteten verarbeitet zu werden, ihre Flucht von einer Eierfarm planen, wurde in mühsamer rund zweijähriger Detailarbeit realisiert. Die originelle und witzige Story ist eine Mischung aus einigen Handlungselementen von George Orwells Roman „Farm der Tiere“ und dem Weltkriegs-II-Fluchtepos The Great Escape • Gesprengte Ketten (1962), ein wenig gewürzt mit der Atmosphäre eines weiteren Kriegsgefangenen-Film-Klassikers, Billy Wilders Stalag 17 (1953). Das vorzeigefähige Resultat ist eine Art „Wallace & Gromit meets Moorhuhnjagd“. Geradezu köstlich ist es, wenn dem Federvieh in einer selbstgebauten Flugmaschine schließlich die Flucht gelingt. Das drollige Gefährt erinnert verdächtig an Vergleichbares aus Those Magnificent Men in their Flying Machines • Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten (1965). Ich finde es etwas schade, dass derartige Filme hierzulande wohl weitgehend als für Kiddis gemacht aufgefasst werden. Die absolut nicht platten Charaktere der liebevoll gestalteten Figuren und ebenso die schöne Machart können Aufgeschlossene (fast) jeden Alters erfreuen.

Dieser temporeiche Trickfilm-Spaß dürfte in der Ära der Computer-Animation Seltenheitswert bekommen: denn nahezu alles ist hier noch reine Handarbeit! Zum Zuge kam eine perfektionierte Variante einer frühen Filmtechnik: das Stop-Motion-Verfahren. Schon der Trickspezialist Ray Harryhausen hat diese Technik ausgiebig in Fantasy-Abenteuerfilmen der späten fünfziger Jahre angewendet, z.B. in The 7th Voyage of Sinbad • Sindbads siebte Reise (1959).

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