Im Umfeld des neuen James-Bond-Films Stirb an einem anderen Tag ist bei dem ansonsten auf Klassik spezialisierten Label hänssler (www.haenssler-classic.de) ein Kompilationsalbum mit den besonders bekannten James-Bond-Themen erschienen. Das SWR-Rundfunkorchester Kaiserslautern spielt unter dem Dirigenten Dieter Reith, der auch für die Arrangements verantwortlich zeichnet. Die aus Saarbrücken stammende Schlager-Sängerin Ingrid Peters interpretiert die Song-Themen aus The Spy Who Loved Me und Octopussy. Die übrigen 14 Titel erklingen rein instrumental: vom Ausgangspunkt, dem James-Bond-Thema von Monty Norman aus Dr. No (1962) über die wichtigen Titelthemen der 60er, 70er und 80er, bis hin zum letzten Bond Tomorrow Never Dies (1997) spannt sich der Bogen.
Dieter Reith ist – wie im Begleitheft angegeben – Leiter des SWR-Rundfunkorchesters im „Pop-Bereich“. Seine Bearbeitungen der Themen weichen denn auch sehr deutlich von den Originalen ab, sind allesamt einem poppigen Big-Band-Sound verpflichtet. Das hier Präsentierte ist wohl in erster Linie etwas für Hörer, welche die wichtigsten Bond-Melodien allein als poppige Hintergrunduntermalung hören möchten. Wer die Originale gut im Ohr hat, dürfte umso mehr enttäuscht sein. Vom mitunter mitreißenden Pep und auch dem Swing der meisten Themen, bleibt hier doch allzu viel auf der Strecke – etwas, das den wenig überzeugenden Arrangements angelastet werden muss, nicht dem bekannt guten Klangkörper. Dieter Reith besitzt für diese Musiken unüberhörbar kein besonders gutes Händchen. Auch das Beiheft wirkt seltsam distanziert: Es enthält allein Infos zu den Interpreten, aber weder etwas zu 007 noch zu den seine Aktionen begleitenden Musiken.
Im Umfeld der zuhauf existierenden Bond-Kompilationsalben mutet dieses Produkt schon etwas seltsam an.
Mehrteilige Rezension:
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