Proof of Life

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
16. Januar 2001
Abgelegt unter:
CD

Score

(3.5/6)

Im Film Proof of Life • Lebenszeichen – Proof of Life von Regisseur Taylor Hackford geht es um einen Entführungsfall in Kolumbien. Russel Crowe (Gladiator) spielt hier einen Vermittler, der sich in die Frau der Geisel (dargestellt von Meg Ryan) verliebt. Der Film wird voraussichtlich am 12. April 2001 in Deutschland anlaufen.

Danny Elfman knüpft musikalisch zwar bei Under Fire (Goldsmith) und auch ein wenig bei Ché (Lalo Schifrin) an, seine Komposition ist jedoch deutlich weniger romantisch angelegt. ähnlich wie Goldsmith verwendet er neben dem Orchester viel Synthetisches, wobei hier in besonders ausgeprägtem Maße Synthesizer-Rhythmen und auch Samples vorherrschen; das Orchestrale hingegen wirkt in Proof of Life eher als Beiwerk. Die Mixtur ist sicherlich nicht ungeschickt gemacht und speziell die Electronic-Sounds sind hörbar ausgefeilt; unter dem Strich dominieren (für meinen Geschmack) allerdings die synthetischen Elemente zu sehr in einer – zumindest im vorliegenden kurzen CD-Schnitt – handwerklich sorgfältigen, aber sicher nicht außergewöhnlichen Filmmusik, deren Hauptteil aus reinem Action-Underscoring besteht, das ein besonders deutlich hörbares Vorbild, Total Recall • Total Recall – Die totale Erinnerung, an Vielseitigkeit und Raffinesse nicht erreicht. Zwar kommen eine Reihe klangschöner latein-amerikanisch klingender Passagen vor, aber der Tonschöpfung fehlt ein vergleichbar mitreißendes melodisches Themen-Gerüst wie der zu Under Fire – überhaupt wirkt die Komposition in Teilen mehr wie eine Klangcollage denn als Musik. Mir hat der am wenigsten synthetisch geprägte Schluss-Track am besten gefallen, aber das ist – wieder einmal – primär Geschmacksache. Was im Film gut funktionieren mag, dürfte jedoch auf der vorliegenden CD vielen Hörern durch seinen Mangel an sinnlicher Melodie keine annähernd gleiche Freude bereiten, wie die ein Stück verwandte Tonschöpfung zu Under Fire.

Das Booklet ist wie leider häufig bei Varèse frei von Informationen zu Film und Komposition. Die Einspielung erfolgte in den USA, die hieraus resultierenden hohen Kosten für die Wiederverwendungsrechte erklären die knappe Spieldauer der CD. Vorbildlich geraten ist das Klangbild, gewohnt schlicht kommt hingegen das Booklet daher.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Komponist:
Elfman, Danny

Erschienen:
2000
Gesamtspielzeit:
30:13 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6208

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