Historische Stoffe sind zurzeit offenbar „en vogue“. Das TV-Festtagsprogramm 2002 legt dafür Zeugnis ab: Die Lebensgeschichten berühmter historischer Figuren, wie Julius Cäsar, Napoleon I. und des Freiheitskämpfers Andreas Hofer, flimmerten in meist üppig ausgestatteten TV-Adaptationen über die deutschen Bildschirme.
Natürlich sollen derartige Verfilmungen in erster Linie ein möglichst breites Publikum ansprechen und unterhalten. Etwas, das natürlich zu mehr oder weniger starken Vereinfachungen und damit zwangsläufig auch zu deutlichen Verfälschungen der den Hintergrund bildenden historischen Ereignisse führt.
Im Rahmen einer kleinen Artikel-Reihe möchte ich daher einige Bücher vorstellen, die es nicht allein dem Konsumenten der o. g. TV-Produktionen erleichtern, sich mit den Fakten auseinander zusetzen. Bücher, die sich abseits der oftmals trockenen und gefürchteten Schulstunden im Fach Geschichte bewegen, die den Stoff in sachlich präziser und dazu in flüssig lesbarer Form vermitteln. Eine Auswahl besonders interessanter Spielfilme, die zumindest zum Teil auf die in den Büchern abgehandelten Schlachten eingehen, ist jeweils angegeben. Gerade dem sinnentleerten Runterbeten von Daten zu diversen Schlachten der Weltgeschichte wird eine geradezu köstliche satirische Brechung in der Schulsequenz von Der Untertan (Regie: Wolfgang Staudte, Musik: Horst Hanns Sieber, 1951) zuteil.
„Die größten Fehlschläge der Militärgeschichte“ und „Schlachten der Weltgeschichte“
Beide Bücher beschreiten parallele Wege und ergänzen sich – bei nur geringfügigen Überschneidungen – in erstklassiger Weise. Saul Davids Buch „Die größten Fehlschläge der Militärgeschichte“ ordnet seine 30 behandelten Schlachten nicht zeitlich chronologisch, sondern nach den ihrem Ausgang zugrunde liegenden taktischen und strategischen Fehlern. Bezeichnend hierfür sind Kapitel-Überschriften wie „Unfähige Kommandeure“ oder „Einmischung von Politikern“. Diese beleuchten die Quintessenz der Aussage dieser Publikation, nämlich, dass die Hauptursachen der militärischen Katastrophen stets in menschlichem Versagen und politischem Kalkül zu finden sind.
In jeder Veröffentlichung sind die Ausführungen oftmals durch Landkarten oder Aufmarschpläne ergänzt. Im Anhang von Saul Davids Buch findet der Leser Angaben zu weiterführenden Quellen; „Schlachten der Weltgeschichte“ schließt mit ausführlichen Anmerkungen und Literaturhinweisen.
Mehrteilige Rezension:
Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu: