The Pink Panther

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
24. Mai 2006
Abgelegt unter:
CD

Score

(3/6)

The Pink Panther

1963 rief Regisseur Blake Edwards den rosaroten animierten Panther ins Leben, der die Abenteuer des vertrottelten Pariser Inspektors Clouseau in Form eines späterhin berühmten Trickfilmvorspanns einleitete — daraus ging übrigens die TV-Zeichentrickserie Paulchen Panther hervor. Besonders durch den Darsteller des irren Flics mit heißem Blick, Peter Sellers, geriet The Pink Panther (1963) letztlich zur bis Anfang der 90er Jahre erfolgreichen Spielfilm-Serie. Und nun, rund 14 Jahre nach dem letzten Panther-Streifen, versuchte man ein Remake mit Steve Martin in der Rolle des berühmt berüchtigten Kriminalisten.

Der aus dem kanadischen Montreal stammende Christophe Beck genoss seine musikalische Ausbildung in Yale sowie an der „Thornton School of Music“ der University of Southern California. Er vertonte bislang primär TV-Serien wie Buffy — The Vampire Slayer. Sein Debüt auf Tonträger lieferte er mit The Tuxedo — Gefahr im Anzug (2002). Im vergangenen Jahr ist — ebenfalls bei Varèse — die Musik zur Realverfilmung des Marvel-Comics Elektra erschienen.

Im Gegensatz zu den bislang stark mit Synthetik durchsetzten beiden auf CD veröffentlichen Score-Alben ist das aktuelle zu The Pink Panther vorwiegend orchestral gearbeitet. Natürlich hat Beck das berühmte Pink-Panther-Theme von Henry Mancini nicht links liegen gelassen. Er hat die unverzichtbare Melodie vielmehr ins Zentrum gestellt und auch, indem er auf den Saxophonisten der Ersteinspielung, Plas Johnson, zurückgriff, klar eine Hommage an das berühmte klingende Vorbild angestrebt. Und so bildet das berühmte quasi schleichende jazzige Thema das Rückgrat der Filmmusik. Ohne traditionelles Mickey-Mousing geht’s dabei nicht (z. B. in Tracks 3, 6, 7, 8 & 10), aber ohne einige zur Jetztzeit passende, mit elektronischer Rhythmik versehene Actionpartien — á la David Arnolds Bond-Scores — eben auch kaum (Track 2). Dabei sind die thematischen Variationen zwar recht nett gemacht, aber ihre Wirkung wird durch die Kürze der meisten Tracks — von nur etwa 90 Sekunden Laufzeit, mitunter kürzer als eine Minute — auch klar beeinträchtigt. Das dürfte im Film schon funktionieren, als reines Höralbum reicht es jedoch in der Regel einfach nicht aus, um musikalische Einfälle wirklich überzeugend zu entfalten. Unter dieser Kurzatmigkeit leiden auch die romantischen streicherdominierten Momente, wie in „Clouseaus’s Lament“ (Track 16).

Unterm Strich ist damit alles zwar keineswegs schlichtweg missraten, aber das, was über die kurze Albumlänge von rund 35 Minuten passiert, bleibt eine letztlich doch etwas blasse Revue, von der eher wenig hängen bleibt. Insofern bilden (immerhin) solide drei Sterne die Grenze des Machbaren.

Dieser Artikel ist Teil unseres umfangreichen Programms zu Pfingsten 2006.


Mehrteilige Rezension:

Folgende Beiträge gehören ebenfalls dazu:


Komponist:
Beck, Christophe

Erschienen:
2006
Gesamtspielzeit:
35:11 Minuten
Sampler:
Varèse
Kennung:
VSD-6723

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