„Great Film Fantasies“
Dieser Titel aus dem Hause Telarc wartet mit einer Themen-Kompilation moderner filmmusikalischer Klassiker aus dem Science-Fiction- und Fantasy-Genre auf. Was bei „Great Film Fantasies“ über rund 60 Minuten den Boxen entströmt, ist eine gut fließende Zusammenstellung der wichtigsten Themen aus den sechs Star-Wars-Filmen, den ersten drei Harry-Potter-Kinoabenteuern sowie der Herr-der-Ringe-Trilogie. Alles in allem handelt es sich um einprägsame Musik, deren Themen bekannt sind wie die berüchtigten bunten Kläffer, also um Stücke, zu denen an dieser Stelle im Detail nichts gesagt zu werden braucht. Hier bekommt der Kenner und Liebhaber der betreffenden Filmreihen seine geliebten melodischen Zugpferde adäquat interpretiert und in wuchtig klingenden Konzertversionen, also in gewohnter und geschätzter Telarc-Kunzel-Qualität zu hören. Einzig das Fehlen von „Fawkes the Phoenix“ (aus Harry Potter und die Kammer des Schreckens) ist dabei ein etwas unverständlicher kleiner Lapsus. Dafür handelt es sich bei der rund 13-minütigen Kurz-Suite aus der Filmtrilogie Der Herr der Ringe um eine besonders gut fließende Kurzfassung aus den drei Shore-Scores. Diese mag manch einer eventuell sogar als eine Art große Ouvertüre zum Einstimmen auf eine erneute Begegnung mit den Filmen im Heimkino einsetzen.
Für die Freunde des Surroundklanges ist die SACD-Version bestimmt, die als Hybrid natürlich auch über einen CD-Layer verfügt; eine konventionelle CD-Ausgabe ist ebenfalls erhältlich.
„The Land of the Mountain and the Flood — Scottish Orchestral Music“
Diese Kompilation der Gattung „Light Music“ belegt besonders eindrucksvoll, wie elegant (wahre) Volksmusik und sinfonische Unterhaltung einander zu durchdringen vermögen. Dabei stammen sämtliche Komponisten aus Schottland; das Orchester, die Royal Ballet Sinfonia sowie der Dirigent John Wilson hingegen sind in England beheimatet.
Namen wie Hamish McCunn, Sir Hugh Robertson, Ian Hamilton oder Buxton Orr sind hierzulande nahezu unbekannt. Das sollte aber keinesfalls der Anlass sein, dieses Album zu meiden: ganz im Gegenteil! Hier gibt es über rund 70 Minuten eine vorzügliche, in höchstem Maß unterhaltsame Zusammenstellung schottischer Orchestermusik, in der herrliche Folkmelodien verarbeitet sind, wobei deren Titel bei uns ebenso wenig geläufig sind wie die Namen der Komponisten.
Hamish McCunns dem Album den Titel verleihende Ouvertüre ist ein geradezu prächtiger Appetitmacher für das Nachfolgende, auch auf die ebenfalls von ihm stammenden charmanten „Highland Memories“. Von Ian Hamilton stammt eine Kollektion „Schottischer Tänze, Opus 32“, die sich im Tonfall von denen Malcolm Arnolds (siehe „Britische Filmmusik I“) deutlich unterscheiden. Hamilton lässt es im zweiten Tanz sogar ein wenig swingen. Dem einen oder anderen Filmmusikfreund ist Cedric Thorpe Davie vielleicht durch seine Filmmusik zu Disneys Kidnapped • Entführt — Die Abenteuer des David Balfour (1960) geläufig. Hier ist er mit seinem an Edward Elgar oder William Walton erinnernden „Royal Mile — Coronation March“ vertreten. Von Buxton Orr gibt es neben einer reizenden „Keltischen Suite (Celctic Suite)“ noch das originelle „Fanfare and Procession“. In letzterem, bei dem man zumindest ein dominierendes Bläserensemble erwarten würde, fährt der Komponist stattdessen den reinen Streicherapparat auf. Von Marcus Dods, dessen Name als Dirigent auf so mancher Filmmusik-LP zu finden ist, stammt das reizende, von der Solo-Oboe dominierte „Highland Fancy“.
Der Name Muir Mathieson besitzt bei Filmmusikfreunden einigen Klang; ist er doch als Dirigent mit der britischen Filmmusikgeschichte seit den 1930er Jahren über nahezu 40 Jahre untrennbar verbunden. Sein Name ist in unzähligen Rollentiteln britischer Filme zu lesen und so mancher Leser dürfte zumindest die von ihm dirigierte Einspielung von Herrmanns Vertigo besitzen. Die auf dem Album vertretene Suite „From the Grampians“ vom Komponisten Mathieson könnte man ohne besondere Schwierigkeiten auch als „typische Filmmusik“ durchgehen lassen. Und nicht vergessen werden soll das Arrangement für Streicher (eingerichtet von Philip Lane) eines von Sir Hugh Robertson, dem Begründer des Glasgower Orpheus-Chores, komponierten Chorals.
Unterm Strich schöpft das hier Vertretene überwiegend aus dem Schatz schottischer Volkslieder und strotzt entsprechend vor prachtvoller, eingängiger Melodik. Leichtsinfonische Unterhaltung und damit „Light Music“ steht hier weder für anspruchslos noch für eher banales Klassik-Easy-Listening (geglättet) à la André Rieu, sondern vielmehr für problemlos zugängliche, aber sorgfältig auskomponierte Musik. Abgerundet wird der überaus positive Eindruck dieses klangschönen CD-Albums durch einen sorgfältigen, informativen Begleithefttext von Philip Lane.
„The Emerald Isles“
Nochmals ein Produkt des Telarc-Labels: „The Emerald Isles“ ist eine Zusammenstellung keltisch gefärbter Musik aus dem hauseigenen Programm. Das Begleitheft gibt detailliert darüber Auskunft, welchen Alben die einzelnen stark folkloristischen Stücke entlehnt sind. Erich Kunzel mit seinen Cincinnati Pops und der Flötist James Galway geben sich die Ehre, und neben Einlagen keltischer Folklore-Bands gibt’s auch Klassisches von der grünen Insel, in Form eines Satzes aus dem 2. Klavierkonzert von John Field, interpretiert vom Scottish Chamber Orchestra unter Charles Mackerras und John O’Conor am Klavier. Das bekannte Lied „Danny Boy“ gibt’s dabei sogar doppelt, was jedoch keineswegs irritiert. Nein, sowohl die Song-Version mit dem Tenor John McDermott als auch Percy Graingers Orchesterminiatur haben beide merklich unterschiedlichen und damit individuellen Reiz. Im Mix von tänzerischer Folklore und Liedhaftem (Danny Boy), inklusive Klavierkonzerteinschub geht es über die rund 60 Minuten Spielzeit sehr abwechslungsreich und unterhaltsam zu. Und dass auch der Klang nicht enttäuscht, das ist bei Telarc fast selbstverständlich.
Karl Weigl: Sinfonien 5 & 6, „Old Vienna“ und „Phantastisches Intermezzo“
Karl (Ignaz) Weigl (1881-1949) war ein Repräsentant der vielfältigen Wiener Musikszene in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts, der heutzutage zu den praktisch Vergessenen zählt. Er war Schüler von Alexander Zemlinsky, Freund Arnold Schönbergs und ist von Gustav Mahler als Korrepetitor und Stimmbildner an die Wiener Oper engagiert worden. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er als Professor für Theorie und Komposition an das Neue Wiener Konservatorium berufen, und ab dem Jahr 1929 wirkte er als Nachfolger Hans Gáls als Dozent an der Wiener Universität.
Die anfänglich aufstrebende hoffnungsfreudige Komponistenkarriere wurde durch die Machtübergabe an die Nazis im deutschen Reich bereits früh drastisch in Mitleidenschaft gezogen. Die Werke des Juden Weigl galten als „Entartete Musik“ (siehe auch „Im Dritten Reich verboten — Entartete Musik“) und wurden eines der vielen Opfer der antisemitischen NS-Kulturpolitik. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 gelang es dem Komponisten gerade noch rechtzeitig, mit seiner zweiten Frau und dem zwölfjährigen Sohn dem NS-Terror und der Vernichtung zu entgehen und nach Amerika zu emigrieren.
Die Freundschaft zu Schönberg — dem er allerdings die Aufgabe der Tonalität nie verziehen hatte — wurde für den immerhin bereits 57-Jährigen jetzt zu einer großen Hilfe. Eine Empfehlung Schönbergs bezeichnete ihn als einen der besten Komponisten der alten Schule, was mit dazu beitrug, dass Weigl mehrere bedeutende Lehrämter übertragen wurden. Er starb nach langer Krankheit im Jahr 1949.
Das BIS-Label hat sich daran gemacht, die sechs Sinfonien des Komponisten einzuspielen, dabei ist das Pferd allerdings von hinten aufgezäumt worden. Der bereits 2002 erschienenen Sinfonie Nr. 5 („Apocalyptic“), folgte im vergangenen Jahr 2005 Weigls letzte Sinfonie Nr. 6 aus dem Jahr 1947.
Die 1945 vollendete Fünfte, mit dem Beinamen „Apokalyptische“, ist wie auch Korngolds „Symphony in Fis“ dem Andenken an Präsident Franklin Delano Roosevelt gewidmet. Sie bleibt, wie auch die 1947 komponierte 6. Sinfonie, einem spätromantischen Gestus verpflichtet, freilich ohne dabei repetitiv und epigonal zu wirken. Im Gegenteil: beide Werke belegen, welch reizvolle und frisch wirkende Ausdrucksmöglichkeiten auch eine post-wagnerianische Tonsprache noch zu bieten vermag.
Die Sinfonien 5 und 6 bieten kontrastreiche, hochexpressive Musik, gesetzt für großes Orchester. Beide Werke weisen stimmungsmäßig gewisse Parallelen auf, freilich ohne, dass dies für den Hörer Langeweile bedeutet. Vielfach zeigt sich dabei ein nahezu unendlicher melodischer Fluss, facettenreich harmonisiert und abwechslungsreich und effektvoll instrumentiert. Kumulative Crescendi wechseln dabei ab mit lyrischen Episoden, was breite Spannungsfelder schafft und den Hörer zu fesseln vermag. Dabei ist zwar als ein entferntes Vorbild Mahler spürbar, aber zugleich gibt es hier gehörig „eigene Stimme“ und sogar verblüffend modern Anmutendes zu hören.
So überrascht der erste Satz der Fünften mit einem auf die Avantgarde vorausweisenden Effekt, der einem in ähnlicher Form beispielsweise in Alfred Schnittkes sinfonischem Erstling begegnet: Noch während die Musiker ihre Instrumente stimmen, betritt der Dirigent das Podium und gibt den Posaunen und der Tuba den Einsatz. Der dritte Satz „Paradise Lost“ ist ein breit angelegtes, zu Mahler wiederum Distanz haltendes Adagio: Eine zweifellos nostalgische, aber zugleich süßlichen Kitsch meidende Musik, eine, die entrückt und schwebend wirkt und im höchsten Register, quasi himmelwärts, entschwindet. Das Finale, „The Four Horsemen“, anspielend auf die vier apokalyptischen Reiter, ist ein grimmiger und zugleich rätselhaft erscheinender (Kriegs-)Marsch, in dessen feierlich-jubelndem Schluss nicht eindeutig die Mächte des Guten triumphieren.
Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Thomas Sanderling und Alun Francis agiert geschmeidig und kraftvoll und wird in seinem erfolgreichen Bemühen um diese vorzügliche Musik durch eine sehr gute Tontechnik unterstützt. Wahrlich Verschüttetes wurde hier ausgegraben. So erfolgte die Uraufführung der „Apokalyptischen Sinfonie“ erst 1968 durch Leopold Stokowski, die sechste Sinfonie gar erlebte ihre Publikumspremiere erst anlässlich der Produktion des vorliegenden Tonträgers.
Vergleichbar wertvoll wie die beiden Sinfonien sind die beiden Zugaben: Da ist einmal „Old Vienna“, das Weigl 1939 wohl eher als wehmütige private Reminiszenz an das nicht mehr existierende Wien seiner Jugendjahre komponierte. Das rund 20-minütige Stück ist in freier Anlehnung an einen der großen Konzertwalzer des Walzerkönigs Johann Strauß konzipiert, wobei nach einer breiteren Einleitung eine Reihe echt wienerisch anmutender Walzerfolgen im Dreivierteltakt erklingen. Diese unmittelbar ansprechende, sehr nostalgische Musik erklang erstmalig im Jahre 1978 bei einem Konzert im New Yorker Central Park.
Außerdem findet sich das faszinierend farbige, vom impressionistischen Klangrausch beeinflusste und partiell auch auf russische Einflüsse (Rimsky-Korsakoff) verweisende „Phantastische Intermezzo“. Dieses Stück war ursprünglich Teil der 2. Sinfonie und macht neugierig, besonders auf die früheren sinfonischen Werke dieses Komponisten. So bleibt zu hoffen, dass bis zur nächsten Weigl-CD von BIS nicht wiederum drei Jahre vergehen mögen.
Rimsky-Korsakow: „Overture and Suites from the Operas“
Filmmusikfreunde aufgepasst! Wer Rimsky-Korsakows tonmalerischer und klangschwelgerischer „Scheherazade“ etwas abzugewinnen vermag, der sollte sich auch die Orchestersuiten aus den hierzulande selten zu hörenden Opern des russischen Komponisten zulegen.
Das Scottish National Orchestra unter Neeme Järvi liefert glutvoll-mitreißende Interpretationen dieser durchweg klangschönen und eingängigen Musik, deren instrumentatorische Vielfalt partiell durch raffiniert eingearbeitete orientalische Färbungen noch gesteigert wird. Wer dieser Musik sein Ohr leiht, dem wird rasch bewusst, dass eben nicht nur Bekannteres, wie der Ritter-Marsch aus „Mlada“ und der fast jedem Kind geläufige „Hummelflug“ aus „Das Märchen vom Zaren Saltan“ hörenswert sind. So vieles mehr vermag hier zu verzaubern, wie die feinsinnig, wie ein winterlicher Sternenhimmel glitzernde Suite aus der Oper „Weihnachtsabend“.
Bei der vorliegenden Edition handelt es sich übrigens um die preiswerte Neuausgabe vorzüglicher Aufnahmen aus dem Jahr 1984. Das ursprünglich noch in Anlehnung an die LP-Ausgaben auf drei CDs verteilte Programm ist jetzt auf zwei fast randvolle Silberlinge (mit jeweils mehr als 70 Minuten Spieldauer) umgeschnitten worden, was die Attraktivität des CD-Sets nochmals erhöht.
Preiswerte CD-Sets des Berlin-Classics-Labels: Max Reger und Franz Konwitschny I & II
Der aus Bayern stammende Max Reger (1873-1916) genießt in den Werken der Musikliteratur besonderen Ruf für sein recht umfangreiches, harmonisch kühnes Orgelwerk. Die Orchesterwerke Regers sind im Repertoirebetrieb nur seltene Gäste. Die Reger-Box von Berlin Classics vereint auf sieben CDs die wichtigsten Orchesterwerke des Tonsetzers. Im Zentrum stehen dabei zweifellos die drei hervorragenden Zyklen „Variationen und Fuge“, jeweils über ein Thema von Beethoven, Mozart und Hiller. Die auch in der Filmmusik bedeutende Variation eines Themas oder auch Motivs und damit die ganze Bandbreite möglicher thematisch-motivischer Veränderungen bekommt man hier am Beispiel der reichen Instrumentenpalette des großen spätromantischen Orchesters par excellence vorgeführt. Regers charakteristische, ausgefeilte Technik entfernt die Variationen schrittweise immer mehr vom ursprünglichen Thema und gestaltet sie so zu aufeinander aufbauenden Charakterstücken. Diese drei Werke sollten also in der Klassiksektion des versierten Filmmusikfreundes nicht fehlen. Darüber hinaus bekommt der Käufer weitere ebenfalls nur äußerst selten gespielte, aber ebenfalls wertvolle Reger’sche Orchesterwerke zu hören, wie die Sinfonietta A-Dur, den Symphonischen Prolog zu einer Tragödie, die Solokonzerte für Violine oder Klavier und Orchester, die tonmalerischen „Vier Tondichtungen nach A. Böcklin“ sowie die charmante „Eine Ballettsuite“. Im Begleitheft finden sich dazu zwar nur sparsame, aber für die erste Berührung mit den Werken ausreichende Infos.
Die Ausführenden zählten jeweils zur Creme des DDR-Kulturbetriebs, wie die Staatskapellen Dresdens und Berlins und die Dirigenten Heinz Rögner, Herbert Blomstedt und Franz Konwitschny.
Der aus Fulnek in Mähren stammende Franz Konwitschny (1901-1962) war einer der großen Dirigenten der DDR-Kulturgeschichte. Seine romantisch-leidenschaftlichen Interpretationen der deutschen Klassiker und Romantiker haben mehr als nur eine Generation von Hörern mitgeprägt. Infolge der Aktivitäten von edel-Classics sind 2001 die wichtigsten Aufnahmen Konwitschnys aus dem Eterna-Archiv zutage gefördert und in guten Überspielungen in zwei 11er-CD-Sets vorgelegt worden. Im Zentrum von Vol. I steht neben den vier Sinfonien Schumanns besonders der Zyklus der Beethoven-Sinfonien mit dem Gewandhausorchester Leipzig, den der Dirigent zwischen 1959 und 1961 aufgenommen hat. Vol. II bietet die Bruckner-Sinfonien Nr. 2, 5 und 7, Beethovens Klavierkonzerte Nr. 3 und 4, die Schostakowitsch-Sinfonien 10 und 11 sowie die legendäre 1955er Mono-Aufnahme der „Eroica“ mit der Dresdner Philharmonie, die übrigens derzeit auch als Einzel-CD zum Sonderpreis angeboten wird. Ein echtes Schmankerl ist darüber hinaus die mitreißende Gesamtaufnahme von Wagners „Der fliegende Holländer“ — siehe dazu auch Klassikwanderung Nr. 26.
Ähnlich wie bei den Serien „Living Stereo“ und „Mercury Living Presence“ (siehe Klassikwanderung Nr. 18) kann der Hörer hier prüfen, ob der mit den großen Namen verknüpfte hohe künstlerische Rang den Aufnahmen zu Recht zugesprochen wird. Dabei sollte man berücksichtigen, dass nicht allein das den Beethoven-Interpretationen zugrunde liegende sehr romantische Beethoven-Bild heutzutage merklich anders erscheint. Ob man deswegen die älteren Lesarten dieser Musiken vielleicht nur noch als antiquiert ansehen mag, ist letztlich reine Geschmackssache.
Technisch sind die CD-Überspielungen des alten analogen Bandmaterials durchweg überzeugend geraten. Der nur geringfügig angerauschte Klang schwankt qualitativ nur geringfügig; rangiert zwischen gut, versehen mit einem Minus- oder einem Pluszeichen. Und das gilt übrigens auch weitgehend für die in der Box enthaltenen Mono-Aufnahmen: die beiden Schostakowitsch-Sinfonien, Bruckners 2. sowie Beethovens „Eroica“. Dabei sticht besonders die sehr klare 1955er „Eroica“ hervor, eine Aufnahme, bei der das Mono — spätestens nach kurzem Eingewöhnen — absolut nicht stört. Der günstige Preis für die beiden Sets fordert gewissen Tribut. Entsprechend ist ein Begleitheft dem Rotstift zum Opfer gefallen. Ansonsten sind beide Boxen einfach, aber solide ausgestattet, enthalten die CDs in bedruckten Stecktaschen aus Karton, versehen jeweils mit Angaben zur enthaltenen Musik.
Dieser Artikel ist Teil unseres umfangreichen Programms zum Jahresausklang 2006.
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