Zuletzt aktualisiert am 13.4.2009.
Karfreitag, 10.4.2009
Alles neu macht der … April — sozusagen. Zum Auftakt unseres diesjährigen Oster-Specials feiert unser langjähriger Unterstützer und guter Geist des Forums Heiko Heinrichs seinen Einstand als Cinemusic.de-Autor. Er stellt drei hoch interessante Intrada-Alben mit Musiken von David Raksin und Hugo Friedhofer vor, von denen dank strenger Limitierung zwei bereits restlos ausverkauft sind. Bei uns erfahren Unentschlossene, ob es lohnt, diesen Werken wenig besungener Golden-Age-Größen eventuell auch bei eBay und Co. nachzujagen.
Michael Boldhaus widmet sich unterdessen dem jüngsten Pixar-Film Wall•E auf Blu-ray und DVD, der — bei diesen Machern möchte man fast sagen: natürlich — wieder zum ungemein sehenswerten Abenteuer für Jung und Alt mit der entscheidenden Prise Disney-Charme geraten ist. Der Werdegang der Pixar-Digitalschmiede und zugleich die enormen technischen Fortschritte seit Mitte der 80er Jahre lassen sich eindrucksvoll anhand Pixars kompletter Kurzfilm-Collection nachvollziehen, die ebenfalls in beiden Formaten Gegenstand der Besprechung ist.
„’70 mm — Bigger than Life’ lautete das Motto der Retrospektive der 59. Berlinale 2009. Doch was begründete eigentlich die berechtigte Schwärmerei und damit den Mythos für die aus dem Kinoalltag seit Anfang der 1970er auf dem Rückzug befindlichen und mittlerweile praktisch entschwundenen 70-mm-Verfahren?“ In seiner soeben online gestellten Rezension des ebenfalls „70 mm — Bigger than Life“ titulierten Buches aus dem Bertz+Fischer-Verlag hält Michael Boldhaus die Antwort auf diese eingangs gestellte Frage bereit.
Anna Bonn, John Morgan und William Stromberg: Diese drei Namen stehen für besonders hochwertige, detailverliebte Komplettnachspielungen klassischer Filmmusiken. Das vierte Album seit der erfolgreich gemeisterten Loslösung von Naxos/Marco Polo ist nach Mysterious Island und Fahrenheit 451 wiederum zwei Arbeiten Bernard Herrmanns gewidmet. Während der Score für Burt Lancasters einzige Regiearbeit The Kentuckian zum Schwelgen in süffigen Americana-Stimmungen einlädt, gibt es in Williamsburg: The Story of a Patriot reizvolle Spiegelungen von Barock und Klassik zu entdecken (Besprechung: Michael Boldhaus).
2009 – 1940 = 70? In der Führungsetage von Walt Disney Pictures grassiert offenbar eine Rechenschwäche. Doch schweigen wir still und genießen, denn den Filmliebhaber freut’s natürlich, dass das 70-jährige Jubiläum des frühen Animations-Meisterwerks Pinocchio zumindest auf Bildtonträger bereits mit einem Jahr Vorlaufzeit begangen wird. Michael Boldhaus vergleicht einmal mehr Blu-ray- und DVD-Variante der bildtechnisch vorzüglichen und im Gegensatz zur 2003er DVD-Edition erfreulicherweise auch üppig ausgestatteten „Platinum Edition“.
Neben Bernard Herrmann und Erich Wolfgang Korngold — und so manchem Meister aus der zweiten Reihe — zählte der „Vater der Tonfilmmusik“ Max Steiner von Anfang an zu den persönlichen Lieblingen des Dream-Teams Morgan/Stromberg. Insgesamt 9 Alben mit Steiner-Scores unter der Ägide der Labels Marco Polo und RCA sprechen hier eine deutliche Sprache. So erscheint es nur folgerichtig, dass der Wiener Komponist im bislang fünf Alben zählenden Katalog von Tribute Film Classics bereits zweimal vertreten ist. Die aktuelle TFC-Scheibe präsentiert mit der kompletten Musik zum 1936er Michael-Curtiz-Schlachtenspektakel The Charge of the Light Brigade auf 2 CDs einen besonderen Leckerbissen, der Steiner auf dem Höhepunkt seiner Kunst zeigt. Begleiten Sie Michael Boldhaus auf eine spannende Hörreise durch diese 1000-seitige Partitur, die durch Anmerkungen zum Film und zu früheren Tonträger-Veröffentlichungen abgerundet wird.
Mit Michael Boldhaus’ heute publizierter Rezension zu Max Steiners düsterer Klangvision She (1935) in superber Neuinterpretation aus Moskau sind nun die bisherigen Glanztaten von Tribute Film Classics vollständig auf Cinemusic.de erfasst. Mögen noch viele weitere TFC-Projekte folgen!
Wie schon im Jahr davor hat Michael Boldhaus 2008 das renommierte „Lucerne Festival“ besucht, welches durch hochkarätige Musikdarbietungen in optimaler Kulisse — Top-Akustik im KKL und pittoreske Landschaft am Vierwaldstätter See — besonders stimmungsvolle Kulturerlebnisse ermöglicht. Diesmal hat der Rezensent sich vier Konzertabende internationaler Spitzenorchester (und -dirigenten) ausgesucht, die ein Repertoire zwischen Giuseppe Verdi, Impressionismus, Gustav Mahler, klassischer Moderne und Olivier Messiaen umspannten. Auch ein wenig Filmmusik fand den Weg ins Programm: Nino Rotas Der-Leopard-Konzertsuite, interpretiert von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung Riccardo Mutis.
Schmökern Sie nach Lust und Laune auch in den Oster-Spezialprogrammen der vergangenen Jahre.
Das gesamte Cinemusic.de-Team wünscht allen Lesern ein frohes Osterfest!
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