Walking with Beasts erschien zwei Jahre später und ist eine noch unterhaltsamere CD. Die Musik ist dynamischer, auch abwechslungsreicher (sie wurde mit dem Preis der britischen Film-Academy ausgezeichnet und war für einen Emmy nominiert). Aus der titelgebenden Serie gibt es 9 Tracks (36 Minuten) zu hören, aber zudem bietet die CD noch drei längere Cues aus dem BBC-Weihnachts-Saurier-Special Ballad of Big Al und auch einiges Material aus Walking with Dinosaurs.
Walking with Beasts wartet mit einem stärkeren Einsatz des Schlagwerks auf, der Titeltrack erinnert etwas an John Williams Lost World. Perkussiv geht es auch in „Blade Brothers“ und „Sabre Hunters“ zu, diese Musik für Säbelzahntiger wirkt mit ihrem kräftigen Schlagwerkeinsatz und den Bläsereffekten stark lautmalerisch. Reizvoll sind auch die energischen Streicherfiguren in „Hogs Blood“, einige Passagen von Bartletts Werk lassen an — konventionelle — Arbeiten von Schostakowitsch denken. Der Score ist stärker motivisch durchgearbeitet als sein Vorgänger und mündet schließlich in einem schroffen, fast grotesken Marsch; dann klingt die Musik auf einer leisen Note aus.
Die dreisätzige, gut zehnminütige Suite aus Big Al beginnt mit „The Fossil“, in dem eine markante, erhaben klingende Harmoniefolge quasi als musikalisches Motto vorgestellt wird. Es folgt ein Zwischenspiel der skurrileren Art („Young Allosaurus“), stilistisch irgendwo zwischen Thomas Newman und Danny Elfman angesiedelt, den Schlusspunkt setzt ein martialischer, aktionsgeladener Track, in dem die Harmoniefolge vom Anfang in einem Marsch aufgegriffen wird.
Wie bereits angemerkt, bietet die CD zu Walking with Beasts auch noch Musik aus Walking with Dinosaurs. Die 6 Tracks umfassen insgesamt 11 Cues und sie bieten mit immerhin einer knappen halbe Stunde Spieldauer die Essenz des Scores. Wer sich also eine CD mit Bartletts Musik zulegen mag, sollte zu Walking with Beasts greifen — er bekommt das Wesentliche der Dinosaurier-Musik gleich mit dazu. Die beiden CDs sind zwar vergriffen, doch auf den Second-Hand-Marktplätzen im Internet (vor allem beim britischen Ebay www.ebay.co.uk) sind immer wieder Exemplare für wenige Euro aufzutun.
Die Scores sind zu großen Teilen auch vom Bild gelöst unterhaltsam und handwerklich kompetent gefertigt, klanglich gibt es ebenso nichts zu kritisieren, sodass eine Empfehlung nicht zu verweigern ist. Aufgrund des größeren Abwechslungsreichtums der Musik und des größeren Repertoirewerts erhält die zweite CD einen halben Stern mehr.
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