Es darf wieder gescreamt werden: John Ottman wandelte bei dem Projekt ein wenig auf den Spuren von John Carpenter und fungierte zugleich als Regisseur und Komponist. Voraussichtlich ab 28.12.2000 wird Urban Legends – Final Cut • Düstere Legenden 2 auch in den deutschen Kinos gezeigt werden. Der Film dürfte, nach den einhellig schlechten US-Kritiken zu urteilen, wohl nur für hartgesottene Slasher-Fans sehenswert sein.
Im Gegensatz zu Carpenters rein synthetischen Lösungen ist John Ottmans Filmmusik für Urban Legends – Final Cut voll orchestral. Der Komponist hat sich hörbar bei Marco Beltramis Kompositionen zur Scream-Trilogie angelehnt. Ähnlich wie in Scream 3 gibt es hier ein romantisches, wenn auch banales Klavierthema „Amys Theme“ als Leitmotiv, das den wechselnden Stimmungen recht geschickt angepasst wird. Insgesamt ist das Gebotene zwar keinesfalls ungewöhnlich, eher bewährt und genreüblich, aber handwerklich ist die Musik sehr solide und sauber gearbeitet – zweifellos hat der Komponist hier einigen Arbeitsaufwand investiert.
Von den knapp 74 Minuten Spielzeit entfallen etwa 7 ½ Minuten auf zwei Songs von Damon Intrabartolo („Over it“ und „Wrong“) sowie auf eine etwa zweiminütige, leicht veränderte Version von Charles Gounods „Trauermarsch für eine Marionette“. Wer also noch eine solide und handwerklich saubere orchestrale Horror-Film-Musik für seine Sammlung braucht, der dürfte mit der auch sehr gut bestückten Varèse-CD (Score-Anteil rund 64 Minuten) zufrieden sein. Überhaupt dokumentiert diese CD einmal mehr das Bemühen des Varèse-Labels um Veröffentlichungen mit langer Spielzeit.
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