Mit Up — Oben, dem zehnten Film des Studios, setzt Pixar seine mittlerweile 15-jährige Erfolgsstory ungebrochen fort und präsentiert zugleich seine derzeit wohl „erwachsenste“ animierte Produktion. Und worum geht es dieses Mal? Es ist eigentlich ganz einfach. Die wiederum herzenswarme Filmstory behandelt das Leben an sich, und dabei geht es um das Wichtigste, was es lebenswert macht: erfüllte zwischenmenschliche Beziehungen. Pixar-Veteran Pete Docter, der bereits die Figuren für den ersten abendfüllenden Pixar-Spielfilm Toy Story (1995) mit entworfen hat, führte Regie. Sein Regiedebüt gab Docter übrigens bereits 2001 mit Die Monster AG.
Auch dieses Mal handelt es sich um ein überaus fantasievoll gestaltetes Kinomärchen, das in bester Disney-Tradition von allen Generationen zugleich genossen werden kann. Obwohl die Geschichte um den kauzigen alten Ballonverkäufer Carl Fredericksen, der mit seinem an unzähligen bunten Luftballons hängenden Haus eine Reise in das Amazonasgebiet unternimmt, auf den ersten Blick vielleicht etwas unspektakulär erscheinen mag: Im Zweifelsfalle lohnt sich auch ein zweiter Blick, denn hier gibt’s ganz großes Kino tiefer, echter Gefühle zu erleben. Weder Fredericksen, noch der tapsige, erst acht Lenze zählende Jungpfadfinder Russell oder der später hinzustoßende, knuffige, aber etwas naive Hund Dug taugen dabei zu wahren Helden. Mensch wie Tier spiegeln hier eher alltägliche Durchschnittstypen ohne Promiallüren.
Carl Fredericksen wähnt das „Abenteuer seines Lebens“ nach dem Tode seiner geliebten Frau Ellie für praktisch beendet. Der Konflikt mit einer Wohnungsbaugesellschaft, die ihn, um an sein Grundstück zu kommen, aus seinem Holzhäuschen ins Altenheim vertreiben will, gibt dem Alten den Rest. Er begeht Weltflucht mit der an Tausenden von Lufballons entschwebenden Behausung mit einem letzten Ziel: Der Verwirklichung des gemeinsamen Lebenstraumes der Eheleute, einer Entdeckerreise zu den Paradieswasserfällen in Südamerika.
Zum Einstieg lässt der Film in nicht einmal zehn Minuten die Kindheit und die aus einer Sandkastenliebe resultierende Ehe von Carl und Ellie, einer unspektakulären, aber tiefen Beziehung zweier Menschen wie Du und Ich, Revue passieren — fast ganz ohne Worte, dafür in subtilen, für sich sprechenden Bildern. Eine nicht unwichtige Rolle im Leben der beiden spielt der berühmte Forscher Charles F. Muntz, dessen Entdeckungsreisen in ferne exotische Länder sie bereits als Kinder begeistert haben. Auch wenn es, die Story beginnt in den 30er Jahren, mit Carl und Ellie wirtschaftlich nur langsam aufwärts geht: man ist zufrieden. Das kleine Heim sieht nach und nach zunehmend schmucker aus. Das für die Verwirklichung ihres Lebenstraumes zurückgelegte Geld wird allerdings immer wieder für die Bewältigung der kleineren alltäglichen Katastro phen gebraucht.
Während eines Picknicks formen sich die Wolken am Himmel zu Wunschbildern: Carl und Ellie träumen von Nachwuchs und richten daraufhin gemeinsam ein Kinderzimmer ein. In der folgenden, fast komplett ohne Farben in grau gehaltenen Einstellung beim Doktor wird jedoch klar: Dieser Wunsch wird unerfüllt bleiben. Ebenso geschickt wird vermittelt, wie die Zeit vergeht und das Paar langsam in die Jahre kommt. Als Carl schließlich doch die Karten für die gemeinsame große Reise gekauft hat, ist es zu spät. Ellie ist erkrankt und stirbt wenig später.
Wie gekonnt und anrührend zugleich das alles hier dargestellt wird, das ist schon eine Kunst für sich. Zwar sind die Vorbilder des klassischen Hollywoodkinos spürbar, aber Pixar hat diese ja bereits in seinen frühen Kurzfilmen aufgegriffen und als raffinierte Synthese aus Tradition und Innovation fortwährend weiter entwickelt.
Im Zentrum des Films jedoch stehen die Abenteuer des alten Carl Fredrericksen und seines kleinen Begleiters Russell im Gebiet der Paradieswasserfälle. Zu dem ungleichen Duo stoßen der Hund Dug und der strahlend bunte Riesenvogel Kevin hinzu. Der visuelle Reiz dieses fantastisch erscheinenden Paradiesvogels liegt im von den Machern so kunstvoll animierten Gefieder. Kevin, eigentlich eine Sie, erscheint in ihrer so prächtig schillernden Farbigkeit bunt wie das Leben selbst. Und hier kommt der ebenfalls alt gewordene Charles F. Muntz wieder ins Spiel, der wie ein Besessener Jagd auf den Riesenvogel macht. (Auch wenn sich dahinter eine Ungereimtheit der Geschichte versteckt — Muntz müsste als Idol des Jungen Carl ja inzwischen deutlich über 100 sein — man verzeiht es gern.) Der erstaunlich vitale Wissenschaftler haust auf einem riesigen Luftschiff mit Namen „Spirit of Adventure“. Er ist Boss einer illustren Hundemeute, die dank spezieller Halsbänder mit Menschen kommunizieren kann.
Das alles klingt nicht nur recht fantastisch, sondern das ist es auch. Aber die sich daraus ergebenden turbulenten Verwicklungen und schließlich Carls Erkenntnis, dass man nicht dauerhaft in der Vergangenheit leben kann, das ist mit sehr viel Geschick, Liebe und voller menschlicher Wärme in Szene gesetzt: ein modernes Märchen, im Sinne einer Metapher des Lebens. Verpackt als großes Gefühlskino, freilich ohne süßlichen Kitsch. Carl stöbert in Ellies „Abenteuerbuch“, eine Art Buch ihres Lebens, ein Fotoalbum, versehen mit Tagebucheintragungen und findet darin den ihm die Augen öffnenden Vermerk: „Danke für das Abenteuer. Los, such Dir ein neues. In Liebe Ellie“. Der Abspann gibt Einblicke in Carls neues Abenteuer in Form des „Neuen Abenteuerbuches“: Carl bleibt Russell offenbar weiterhin als „Opa“ freundschaftlich verbunden. Es finden sich aber auch drollige Fotos mit Vertretern der Hundemeute und von Dug mit zahlreichem, prächtigem Nachwuchs.
Garniert wird das alles mit augenzwinkernden Zitaten aus Hollywoods Vergangenheit. So wirkt das fast quadratische Gesicht des alten Carl Fredericksen wie eine Synthese aus Walter Matthau und Spencer Tracy, und der Gesichtsausdruck von Charles F. Muntz erinnert frappant an Kirk Douglas. Das Hochplateau auf einem der Tepuis (Tafelberge in Südamerika) verweist auf Arthur Conan Doyles Dinosaurierabenteuerroman „Die vergessene Welt“ aus dem Jahr 1912, zum ersten Mal in der Stummfilmära verfilmt als The Lost World (1925). Das Luftschiff von Muntz gemahnt an Master of the World (1961) und im finalen Actionhöhepunkt geht es Indiana-Jones-mäßig zur Sache. Die Szenen der mit Doppeldeckern Luftangriffe fliegenden Hundestaffel (!) spielen ironisch auf Weltkrieg-I-Epen wie The Blue Max (1965) oder, wenn man so will, auch auf King Kong (1933 und 2005) an.
Darüber hinaus besitzt auch die aktuelle Pixar-Produktion einen sich von dem ihrer Vorläuferfilme deutlich absetzenden, individuellen Look. „Simplexität“ steht laut Produktionsdesigner Ricky Nierva auf dem Programm. Relativ übersichtlich, auf eher simple Grundformen zurückführend, erweist sich die grafische Gestaltung der Figuren. Alles ist liebevoll karikiert, die Umgebung wie die Figuren selbst. Carl ist übrigens die erste Pixar-Figur, die von der Kindheit bis zum Greisenalter animiert worden ist. Dabei erscheint der junge Carl eher rundlich, der alte wird symbolisch durch sein eckiges Aussehen als relativ starrer, unbeweglicher Greis charakterisiert, dessen Abbild weder Löcher in der Nase noch in den wie geschnitzt wirkenden Ohren besitzt. Das Gezeigte wirkt zwar nicht naturalistisch, aber das beeinträchtigt die Wirkung keineswegs. Man ist beim bewussten Stilisieren eben nicht so weit gegangen, dass die Glaubwürdigkeit des Gezeigten aufs Spiel gesetzt wird. Die Balance zwischen gewollter Einfachheit und Realismus bleibt immer gewahrt. Hinzu kommt eine subtile Farbdramaturgie, die sich den wechselnden, mitunter sehr melancholischen Stimmungen des Films überzeugend anpasst. Dabei dient die Farbe Magenta als eine Art Leit- und Erinnerungsmotiv für Carls Frau Ellie.
Und schließlich enttäuscht der Film ebenso wenig musikalisch. Michael Giacchino, der für Pixar bereits Die Unglaublichen und Ratatouille gelungen vertonte, hat für Oben eine lyrische Walzermelodie für Ellie und damit zugleich ein sinnliches Hauptthema als Leitmotiv komponiert. Er lässt dieses geschickt den Stimmungen des Films folgen und bezieht dabei teilweise auch gekonnt die populären Musikstile der 20er und 30er Jahre ein. Leider ist diese zwischenzeitlich auch Oscar-prämierte Filmmusik derzeit nur als Download erhältlich.
Digital 3D: Eine alte Kinotechnik in neuem Glanz
Dieses Mal wurde zusätzlich noch eine ganz spezielle der klassischen Kinotraditionen aufgegriffen und in perfektionierter Form eingesetzt, um dem Reiz der Geschichte eine weitere Dimension zu verleihen: die in den Jahren 1953/54 eine kurze Blüte erlebenden 3D-Verfahren. Die damaligen und ebenso die in den folgenden Dekaden sporadisch auftauchenden 3D-Produktionen sind immer wieder, meist zu Recht, kritisiert worden. Neben technischen Problemen bei der Projektion, welche Vorführer und Publikum mitunter im wahrsten Wortsinn Kopfschmerzen bereiteten, war es insbesondere ein entscheidender Kritikpunkt, der 3D bis dato immer auf einen Nischenplatz verwiesen hat. Nämlich, dass der virtuell erzeugte Raum des Kinobildes eher als Jahrmarktsattraktion, im Sinne rein vordergründiger, sich rasch abnutzender Effekte, aber nicht als in die Dramaturgie der Handlung sinnvoll integriertes Element genutzt worden ist. Doch hier hat man dazugelernt. Die berüchtigten 3D-Gimmicks, in denen möglichst häufig irgendetwas dem Zuschauer scheinbar entgegen, in den Schoß, ins Gesicht oder knapp daran vorbei fliegt, sind in den heutigen digitalen 3D-Filmen wesentlich zurückhaltender vertreten. Oben zählt dabei derzeit neben dem Prunkstück Avatar — Aufbruch nach Pandora wohl zu den Produktionen, welche den Raum in ganz besonderem Maße durchdacht und damit für die erzählte Geschichte eindrucksvoll und effektiv zugleich integrieren. Sicher vermag das neue Pixar-Animationsabenteuer auch in der üblichen flachen 2-D-Normalversion zu überzeugen, aber die dritte Dimension ist hier eben nicht bloße Spielerei. Vielmehr verstärkt gerade das wohlkalkuliert zum Einsatz kommende 3D-Verfahren in ganz besonderem Maß auch die Tiefe in der Story.
Nach Ellies Tod sind in den nachfolgenden Szenen nicht nur die Farben erheblich gedämpft, der „Raum“ der Bilder, stellvertretend für die Situation Carls, verengt sich ebenso zusehends. Erst als Carl sich mit seinem an bunten Luftballons hängenden Haus auf die Reise begibt, kehren die Farben und auch die Raumtiefe nach und nach zurück. (Für die — gerade in 3D — so effektvolle Szene, in der das Haus erstmals abhebt, wurden von der Pixar-Crew übrigens rund 20.000 bunte Ballons animiert.) Bereits die Flugsequenzen vermitteln frappierende Räumlichkeit. Die Welt um Paradise Falls ist dann nicht nur von beeindruckender Buntheit, sondern zugleich von sogar gigantischer Raumtiefe geprägt. Dabei wirken die dem höchsten Wasserfall der Welt, dem Salto Angel in Venezuela, nachempfundenen Paradieswasserfälle geradezu riesig — gegenüber dem Original mit annähernd 1000 Metern sind letztere um Faktor drei vergrößert. Dabei erscheinen sie Carl zuerst wie in praktisch unerreichbarer Ferne liegend, was als für die Unerfüllbarkeit der meisten Lebensträume stehend interpretiert werden kann: Der Weg ist das Ziel. Das und so manches andere ist in dieser Filmstory vielschichtig deutbar.
Inzwischen ist 3D dank modernster Beamer- und Computertechnologie den Kinderschuhen komplett entwachsen. Was früher nur mit beträchtlichem logistischem sowie Personalaufwand realisierbar war, einen praktisch allgegenwärtigen mit den speziellen Erfordernissen vertrauten Vorführer erforderte, kann heutzutage auf Knopfdruck gestartet werden — siehe dazu auch die Anmerkungen zum 3D-Farbwildwestfilm Man nennt mich Hondo (1953). Was anschließend mit Hilfe des Computers von der Festplatte zu sehen ist, präsentiert sich in einer Perfektion, die in der ehedem mechanischen 35-mm-Praxis, selbst unter optimalen Bedingungen, nur sehr bedingt erreichbar war.
Und das hat sich auch bei Oben durchaus ausgezahlt. Selbst hierzulande, wo der Film etwas unglücklich mit Wickie und die starken Männer konkurrieren musste, hat der neue Pixar gerade durch die 3D-Version Kasse gemacht. Derzeit muss man für „Digital 3D“ zwar noch ins Kino, aber bis diese Technik auch fürs heimische HD-TV adäquat zur Verfügung steht, das ist nur eine Frage der Zeit, von vielleicht ca. zwei bis drei Jahren. Die verschiedentlich zu lesende Behauptung von 3D als Rettungsanker für das traditionelle Kino und Konkurrent des Fernsehens liegt m. E. daher völlig daneben. Kino und Fernsehen sind doch, von der Raubkopiererproblematik einmal abgesehen, schon lange keine Konkurrenten mehr. Sie wachsen (eigentlich unübersehbar) mehr und mehr zusammen. So gibt es doch seit x Jahren gemeinsam getragene Projekte, man denke nur an Der Baader Meinhof Komplex oder Die Päpstin. Außerdem bewirbt das Fernsehen nicht nur intensiv die aktuell im Kino gezeigten Filme, es dient doch den Studios ebenso als zweiter, keineswegs nebensächlicher Vermarktungszweig für Kinofilme via TV-Ausstrahlung und natürlich auf DVD und Blu-ray.
Oben auf DVD und Blu-ray
Wie kaum anders zu erwarten ist die Blu-ray-Version auch für diesen Animationsfilm das Medium erster Wahl. Detailgenauigkeit in der Darstellung, Schärfe und Farben liegen eindeutig auf Referenzklasse-Niveau. Den sehr überzeugenden Tonmix gibt’s dazu in Deutsch im DTS-ES-5.1-Format sowie in Englisch hochauflösend als DTS-HD-Master-Audio-5.1.
Wer bis dato noch zur DVD greifen muss, wird ebenfalls sehr zufrieden gestellt. In den Systemgrenzen des DVD-Standards liefert Oben ein fantastisch gutes Bild. Dass dabei die besondere HD-Brillanz des Blu-ray-Formats zwangsläufig fehlt, darf man freilich nicht übersehen. Auch hier gilt das bereits bei Wall•E Angemerkte: Die mit der verbesserten Auflösung des HD-Bildes dramatisch gesteigerte Brillanz zieht den Betrachter schnell in ihren Bann. Das erzeugt nicht nur Lust auf mehr, es vermag geradezu HD-süchtig zu machen.
Was die Boni angeht, muss man von DVD allerdings klar Abstriche hinnehmen. Etwas, das man bereits an der nur eine Disc umfassenden Edition erahnt. Hier ist die Marschrichtung bei Disney spätestens seit der 2009er-Edition von Schneewittchen und die sieben Zwerge eindeutig. Gegenüber der DVD wird fortan die jeweilige Blu-ray-Version mit einer umfassenderen Ausstattung mit Boni favorisiert. Die Blu-ray-Disc verwöhnt bereits beim Audiokommentar mit dem aufwändigeren Cine-Explore-Modus, der zu den Anmerkungen von Regisseur Pete Docter und Co-Regisseur Bob Peterson noch mit Bild-in-Bild-Präsentationen aufwartet.
Bei einer Reihe von Features sind beide Disc-Formate identisch. So in „Das Abenteuer wartet“ (22 Minuten). Hier lässt sich das Pixar-Team bei einer Reise zu den „Originalschauplätzen“ von Oben für den Film inspirieren, den Tepuis, den Tafelbergen Südamerikas, einer seltsam fremdartig anmutenden Welt, deren Gipfel großflächige Plateaus bilden. „Viele Enden für Muntz“ (5 Minuten) zeigt verschiedene Entwürfe, um den Bösewicht schließlich aus der Filmhandlung zu entfernen. Und schließlich sind auch die beiden animierten Kurzfilme Teilweise wolkig und Dugs Sondereinsatz in beiden Ausgaben enthalten.
Die bereits erwähnte Pixar-Spezialität, eine Geschichte praktisch ohne Dialoge, allein über stimmige Bilder zu erzählen, wird im reizenden, in den Kinos als Vorfilm gezeigten Teilweise wolkig erneut brillant vorgeführt — siehe dazu auch „Pixars komplette Kurzfilm Collection“. Dieses Mal bekommt der Zuschauer unverwechselbar und Pixar-typisch endlich die seit Kindheitstagen bohrende Frage beantwortet, wo die Klapperstörche die Babys herbekommen, welche sie nicht nur den Menschen bringen. Teilweise wolkig gibt uns dazu drollige Einblicke in offenbar auf den Wolken gelegene Bastelstuben mit Herz. Dugs Sondereinsatz hingegen ist ein speziell für die Videoveröffentlichung produzierter Einblick in das, was passierte, bevor Dug im Film auftritt.
Exklusiv der Blu-ray-Ausgabe vorbehalten sind die alternative Szene „Eheleben“ (9 Minuten), das „Geo-Grips-Abzeichen-Spiel“ und neben einer netten „Promo-Montage“ der originellsten Szenen aus Oben sowie diversen Kinotrailern schließlich das rund 48 Minuten umfassende Zentralstück der Blu-ray-Boni-Sektion: sieben Kurzdokumentationen, die verschiedene Teilaspekte der Filmproduktion beleuchten (darunter auch die Filmmusik von Michael Giacchino in „Komponieren für Figuren“) und somit zusammen quasi ein Making-of bilden. Sämtliche der englischsprachigen Boni gibt’s übrigens von Blu-ray nicht nur ausnahmslos in HD-Qualität, sie sind außerdem sorgfältig deutsch untertitelt.
Neben der zwei Discs umfassenden „normalen“ Blu-ray-Version ist noch eine vier Discs umfassende Ausgabe erhältlich. Diese enthält neben den beiden mit der Normalversion identischen Discs auf dem dritten Datenträger den Film in der DVD-Ausgabe und auf der vierten Disc eine Digital-Copy-Version des Films zur Wiedergabe für spezielle Geräte wie das iPhone. Der praktische Nutzen dieser Digital-Copy ist allerdings recht fragwürdig, sie ist nämlich nur ein einziges Mal (!) mit Hilfe eines speziellen Codes online freischaltbar!
Fazit: Was die begehrten Auszeichnungen angeht, befand sich Pixars zehnter Streich bereits im Vorfeld der Oscars 2010 auf dem Weg nach oben: Hat u. a. zwei Golden Globes für den „besten Animationsfilm“ und die „beste Filmmusik“ eingeheimst. Der verdiente Sieg des Academy Awards Anfang März war somit keine Überraschung. Wer den Film für seine Kollektion haben möchte, ist erwartungsgemäß mit der Blu-ray-Ausgabe am besten beraten. Oben ist ein leiser, dabei zweifellos vergnüglicher, aber zugleich reifer und zutiefst menschlicher Animationsfilm, der nicht nur die Kids gut unterhält. Gerade so mancher erwachsene Zuschauer dürfte hiervon nicht nur echt berührt, sondern sogar mitten ins Herz getroffen werden.
Und was kommt danach? Nun, nach Oben wird uns das bereits durch Trailer angekündigte nächste Pixar-Leinwandabenteuer ein weiteres Mal nicht nur bis zur Unendlichkeit, sondern noch viel weiter bringen: Toy Story 3, natürlich wiederum auch in 3D.
Zur Erläuterung der Wertungen lesen Sie bitte unseren Hinweis zum Thema „Blu-ray-Disc versus DVD“.
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