Richard Strauss: „Die Liebe der Danae“
Neues aus der Kieler Oper auf cpo. Ulrich Windfuhr hat sich dieses Mal eine Opernrarität von Richard Strauss (siehe auch unsere Kleine Klassikwanderung 8: Richard Strauss) vorgenommen und präsentiert „Die Liebe der Danae“, in der zwei antike Mythen, der Danae- und der Midasmythos, miteinander verbunden werden. Nur scheinbar steht dieses dezent heitere, abgeklärte Strausssche Spätwerk völlig quer zu aller Moderne. Vielmehr bieten sich sowohl für das Libretto als auch für die aparte, von klanglichem Raffinement und kühner harmonischer Waghalsigkeit geprägte Musik durchaus moderne Interpretationen an. Solche, die das Werk auch für diejenigen als bemerkenswert zeitgemäß und entdeckenswert erscheinen lassen dürften, die beispielsweise die Musik eines John Adams, Philip Glass, Arvo Pärt und John Corigliano zu schätzen wissen. Es lohnt sich daher, „Danae“ wieder zu erwecken.
Die außerordentlich hohen Anforderungen an die Sänger, allen voran an den Göttervater Jupiter verkörpernden Bariton, der geradezu extrem hohe Töne sicher singen können muss, führten dazu, dass das Werk nur äußerst selten und wenn, dann meist nur um besonders schwierige Passagen gekürzt, gegeben worden ist. Star im Ensemble der vorliegenden, übrigens erstmalig wirklich vollständigen Einspielung des Werkes ist zweifellos der Bariton Franz Grundheber. Ebenso trägt das unter Ulrich Windfuhrs Leitung prächtig agierende Kieler Philharmonische Orchester zum vortrefflichen Gesamteindruck bei. Erwähnt sei auch die sorgfältig ausbalancierte Aufnahmetechnik, die im Resultat zum einen erfreulicherweise störender Live-Geräusche entbehrt, zum anderen die erstklassig dargebotene instrumentale Transparenz der Musik besonders unterstreicht.