Shrek 2
„Shrek 2: Better than never!“ So lautet die m. E. zweifelhafte Werbung zum Film. Was im ersten Film um den unerzogenen grünen Oger zwar abenteuerlich gemischt, aber letztlich irgendwie doch gelungen miteinander harmonierte und damit funktionierte, geriet beim zweiten Film zu einem Nachzieher, bestehend aus einem eher krudem Stückwerk einzelner Gags. Entsprechend niedrig waren daher auch die Erwartungen an die CD — vom Kinobesuch ist mir von der Musik rein gar nichts in Erinnerung geblieben.
Umso erfreulicher verlief die Begegnung mit dem Varèse-Höralbum. Harry Gregson-Williams knüpft sehr ansprechend an die Musik zum ersten Film an. Dabei fügt er dem zusammen mit John Powell erstellten Score zum ersten Film nun sicherlich nichts Grandioses hinzu; ein handwerklich zwar routiniert, dabei aber hübsch gemachtes Komödien-Cartoon-Scoring bekommt der Käufer in jedem Fall geboten. Und wenn auch nicht aus dem Sessel reißend, so hängt das Album — laut Varèse handelt es sich um den kompletten Score — über die 40 Minuten auch nicht richtig durch.
Zu den kleinen Highlights gehört das hübsch barock (im Concerto-Grosso-Stil) gehaltene „Far Far Away“, dessen fanfarenhafter Schluss (Jubelchor inklusive) musikalisch drollig verunglückt. Und neben diversen typisch cartoonhaften Momenten, in denen Mickey-Mousing nicht zu kurz kommt, ist im stilistischen Mix auch ein sich ausladend steigernder, recht delikater Walzer zu finden, in „Family Dinner“.
Das Hauptthema aus der Musik zum ersten Film wird übernommen, nett variiert und dabei angenehmerweise nicht zu Tode geritten. Unterm Strich hat sich Harry Gregson-Williams sehr sauber aus der Affäre gezogen. Das Album legt zudem beim mehrmaligen Anhören an Wirkung noch etwas zu, da sehr ansprechend instrumentiert worden ist. Haben muss man sie sicher nicht unbedingt, die CD zu Shrek 2, aber so mancher dürfte daran schon ausgiebig seinen Spaß finden und das nicht nur einmal.
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