Wem die Moby-Dick-Musik gefällt, dem seien auch die Orchesterwerke „The Island“, „Nadir“ und „The Dream of the Marionette“ nachdrücklich empfohlen. Neben der auch hier sehr eindrucksvollen und individuell ausgeformten Tonsprache Saintons entsteht beim Hören der nachhaltige Eindruck, dass dem Komponisten offenbar viel an der späteren Filmmusik gelegen haben muss: „The Island“ kann man als sinfonische Vor-Natur(Meeres)-Studie zu Moby Dick betrachten, und auch Teile aus „Nadir“ (als allgemein gültige Anklage gegen die Sinnlosigkeit der „Kriege“ im zweiten Weltkrieg entstanden) sowie dem grotesken Ballet „Dream of the Marionette“ sind in sublimierter Form in der Filmpartitur verarbeitet. Somit scheint es fast, als sei die hervorragende Moby-Dick-Musik eine Art Resumée dieser früheren Kompositionen.
Fazit: Die Komposition zu John Hustons Moby-Dick ist ein Geniestreich eines filmmusikalischen Außenseiters, welcher erstmals in vollem akustischen Glanz und erfreulicherweise auch in voller Länge hörbar ist; aber nicht nur (aber natürlich schon auch) Filmmusik hören „bringt’s“: Die Begegnung mit Kompositionen auch abseits von Filmmusik, nicht nur der Philip Saintons, ist eine Bereicherung und wichtige Hörerfahrung.
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