Rotas dritte Sinfonie entstand in den Jahren 1956/57. Ein, ebenso wie seine beiden Vorgänger, (klassisch) viersätziges Werk, das, obwohl in einer Zeit intensiver Aktivität für das Kino komponiert, am wenigsten filmmusikalische Bezüge aufweist. Vielmehr erinnert einiges an Prokofieff: an den der „Symphonie Classique“, und auch die ausgeprägten Rhythmen verweisen auf das russische Vorbild.
Das „Concerto festivo“ präsentiert in einem freieren Rahmen als die Sinfonien relativ kurze musikalische Sätze, welche wiederum die Fähigkeiten des Komponisten unterstreichen, die Möglichkeiten des Sinfonieorchesters auszunutzen. Die Machart erinnert in Teilen an Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ in der berühmten Orchesterfassung Ravels — beides Komponisten, die Rota sehr schätzte.
Aus der letzten Lebensphase des Italieners stammt die im Dezember 1976 uraufgeführte Ballett-Komödie „Le Molière imaginaire“, aus der hier die im Dezember 1978 in Neapel uraufgeführte, rund 21-minütige Suite vertreten ist. Eine humorvoll-poetische und zugleich tänzerische musikalische Reflexion auf die Musik im Frankreich des 17. Jahrhunderts, bei der partiell gar ein Hauch der Filmmusiken für Fellini mitschwingt.
Das in diesen BIS-Aufnahmen unter den Dirigenten Ole Kristian Ruud und Hannu Koivula agierende Norrköping Symphony Orchestra ist eines von sieben schwedischen Berufsorchestern und zählt zu den renommiertesten in Skandinavien. Die ambitionierten Darbietungen wurden — typisch für das hochrangige Label — durch eine hervorragende Tontechnik eingefangen.
(Sowohl die schwedischen BIS-Alben als auch das in Italien veröffentlichte DISCANTICA-Album können über den Fachhandel als Importe vom „Klassik Center Kassel“ (www.classicdisc.de) bezogen werden.)
Lesen Sie hierzu auch „Kleine Klassikwanderung 10: Nino Rota, Teil 1“.
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