Vom renommierten schwedischen Klassik-Label BIS (www.bis.se) sind die drei offiziellen Sinfonien Nino Rotas auf zwei CD-Alben erhältlich. Die Sinfonie Nr. 1 entstand in den Jahren von 1935 bis 1939 und wurde im Kontext mit Händels Wassermusik und Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ in der Orchesterfassung von Ravel und Musik von Béla Bartók uraufgeführt. Eine von Melodien in hellen, typisch mediterranen Orchesterfarben bestimmte frische Musik von eigener Ästhetik. Hier und da schwingt gar ein Hauch von Puccini mit, jedoch ohne den dort mitunter anzutreffenden Hang zu Melodramatik und Kitsch zu übernehmen.
Nino Rota begann die Arbeit an seiner zweiten Sinfonie im Jahr der Übersiedelung nach Taranto, wobei gerade die Tarantella im zweiten Satz auf süditalienische Dorfatmosphäre hindeutet. Der Tarantella ist ein breitmelodisches Thema gegenüber gestellt, das an Dvoráks 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ erinnert — worin sich zugleich Rotas USA-Aufenthalt widerspiegelt. Und überhaupt mutet auch gerade in diesem Werk manches wie Filmmusik an. Mehr als dreißig Jahre blieb die vollständig ausgeführte Komposition unbeachtet und ist vom Komponisten erst Mitte der 70er Jahre (nach Revision) uraufgeführt worden.
Beide Sinfonien entstanden übrigens besonders langsam und gründlich: pro Jahr wurde nur ein Satz komponiert.
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