Phone Booth • Nicht auflegen! ist ein Thriller von Regisseur Joel Schumacher (St. Elmos Fire, The Client, Batman Forever, A Time to Kill) – Kinostart: 7. August 2003. Der bereits aus Schumachers letzter Regiearbeit Tigerland bekannte Colin Farrell verkörpert dieses Mal den total von sich eingenommenen, oberflächlichen Journalisten Stu Shepard, der über das Talent verfügt, Leute an der Nase herumzuführen. Allerdings gerät Shepard ins Visier eines Serienkillers, der ihn, in einer – im Handy-Zeitalter zunehmend eine Rarität – der letzten öffentlichen Telefonzellen Manhattens, in ein lebensbedrohliches Dauertelefonat verwickelt …
Was Harry Gregson-Williams für den Krimi aufbietet, sind rein synthetische, durchweg collageartige Klänge, die m. E. ausschließlich zusammen mit dem Film wirkungsvoll sein mögen. Was hier über rund 41 Minuten aus den Lautsprechern ertönt, ist dementsprechend allein rein atmosphärischer Natur, dazu oftmals mit starker Tendenz zum Geräusch: eine Aneinanderreihung und Überlagerung poppiger Rhythmen und/oder überwiegend wabernder Synthie-Sounds. Einer der üblichen, rein synthetischen (und daher preiswerten) Thriller-Scores, keinesfalls einer, der wirklich neuartig ist oder sonst wie aufhorchen lässt.
Macht Derartiges abseits des Films überhaupt Sinn? Die Werbung spricht hier allerdings von einem „Meisterwerk in Form von raffiniertem Elektropop“ und verspricht außerdem: „Selten war ein Soundtrack so spannend und so sexy.“ …
Natürlich ist letztlich alles Geschmacksache, aber das CD-Album zu Nicht auflegen! hat mich wieder einmal eingehend darüber nachdenken lassen, welche Zielgruppe man mit einer derartigen Veröffentlichung eigentlich zu erreichen gedenkt – klar geworden ist es mir allerdings nicht. Die magere Bewertung drückt dies aus. Diese ist als reine Albumwertung zu verstehen, versucht also nicht dem Score als „Filmmusik im Film“ gerecht zu werden.
Also besser „Nicht auflegen!“: Dies ist hier wohl nicht allein der Filmtitel, sondern zugleich die Empfehlung, welche man Käufern dieser CD nur eindringlich mit auf den Weg geben kann, oder vielleicht doch nicht – denn die Bandbreite des menschlichen Geschmacks ist wohl grenzenlos, oder?