Regisseur John Woo ist durch temporeiche Action-Thriller wie Face/Off hinlänglich bekannt. Im bereits in der zweiten Januar-Hälfte gestarteten Sci-Fi-Thriller Paycheck • Paycheck — Die Abrechnung spielt Ben Affleck jemanden, dessen Gedächtnis von seinem Arbeitgeber teilweise gelöscht worden ist.
John Powell setzt hier wie bei The Italian Job auf ein zeitgemäßes Klangdesign. Dementsprechend sind hippe, oftmals synthetische Rhythmik und entsprechende Klangeffekte ein Muss. Im Gegensatz zur primär atmosphärisch angelegten Untermalung zu The Italian Job arbeitet Powell in Paycheck stärker thematisch und lässt auch die recht groß besetzte Hollywood Studio Symphony deutlich vielseitiger und geschickter agieren. Im Zusammenwirken von akustischen Instrumenten und modernen Rhythmusstrukturen entsteht so eine recht abwechslungsreich gehaltene, dynamisch vorwärts treibende Filmmusik, die neben gut gestalteten Action-Passagen auch Raum für romantisch angehauchte Ruhepunkte bietet. Das hier zu Hörende ist vergleichbar mit Alan Silvestris Tomb Raider — The Cradle of Life und tendiert damit auch zu den James-Bond-Scores von David Arnold.
Positiv anzumerken bleibt noch, dass Powells Tonsprache im Mix von synthetisch und akustisch erzeugten Klängen für einen Schüler des Hauses Media Ventures erfreulich eigenständig ausfällt. Sicher ist das zu Hörende nicht grandios, aber doch so frisch und dynamisch, dass über die knapp 50 Minuten Spieldauer kaum Ermüdungserscheinungen auftreten. Sowohl jene, die ein Souvenir zum Film suchen als auch Fans von John Powells Musik können daher unbesorgt zulangen.