Zur kürzlich auf RTL präsentierten französischen Fernseh-Produktion nach Victor Hugos berühmtem Roman um menschliche Niedertracht und Habgier, Les Misérablès, – mit Gerard Depardieu in der Hauptrolle – lieferte Jean-Claude Petit die Musik-Ausstattung. Petit dürfte manchem Leser vielleicht durch seine Musik zu Cyrano von Bergerac (1990) – ebenfalls mit Gerard Depardieu – bekannt sein. Ebenso wie in dieser Kino-Komposition erweist er sich auch mit seiner Ton-Schöpfung zu Les Miserablés als souveräner Könner des Metiers „orchestrale Filmmusik“. Jean-Claude Petits Musik mutet beim ersten Hören streckenweise etwas trocken an. Bei der Fernsehausstrahlung des Films ist mir die Musik – wohl daher – kaum ins Bewusstsein gedrungen. Von der CD allerdings ging sie mir – besonders nach mehrmaligem Hören – angenehm ins Ohr. Es handelt sich um eine sehr penibel ausgearbeitete, eher intime, romantische Orchester-Partitur, die auf Zeitkolorit wenig Rücksicht nimmt. Diese offenbart dem etwas geduldigen Hörer neben anfänglich etwas spröden Partien auch mehrere schöne Themen in gekonnter Instrumentation. Empfehlenswert für alle, die nicht primär auf das Bombastische aus sind (erhältlich als Import bei Harmonia Mundi: www.harmoniamundi.com).
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