Die Naxos-Story begann im Jahr 1988. Der preiswerte Bruder des Hochpreislabels Marco Polo hatte mit der Präsentation großer Interpreten von Anfang an nichts im Sinn. Ebenso wenig beabsichtigte man den Major-Companies Konkurrenz in der Reproduktion des immer gleichen Repertoires zu machen. Neben preiswerten Einspielungen der Standardwerke hat man sich (analog Marco Polo) in den letzten rund 10 Jahren vermehrt der Erweiterung des musikalischen Repertoires verschrieben. Dies ermöglicht dem interessierten und aufgeschlossenen Musikfreund ohne großes finanzielles Risiko abseits der ausgetretenen Repertoirepfade auf Entdeckungsreise zu gehen.
Mittlerweile ist der Produktkatalog äußerst vielseitig (umfasst zurzeit über 2500 Alben) und zunehmend werden interessante Nischenplätze belegt; ist das Label „Naxos“ (www.naxos.de und www.naxos.com) vermehrt für editorische Überraschungen gut. Dieser Artikel nennt nur einige Beispiele, wobei aus Platzgründen nicht von sämtlichen der angesprochenen CDs einer Reihe Cover abgebildet sind. Interpretatorische und spieltechnische Ausrutscher infolge der finanziell engen Rahmenbedingungen der Produktionen bleibt wenig Zeit für Proben – halten sich in recht engen Grenzen. Außerdem sind die jeweiligen Begleithefte in den letzten Jahren spürbar verbessert worden. Die mitgelieferten Infos zu den eingespielten Werken und Komponisten sind nicht allein ein Stück breiter angelegt, von wenigen Ausnahmen abgesehen ist inzwischen neben einer englisch- und französischsprachigen auch eine solide ins Deutsche übertragene Version vertreten.
Wer den Naxos-Katalog durchstöbert, stellt allerdings fest, dass die Übersichtlichkeit doch noch etwas zu wünschen übrig lässt. So taucht jede CD-Nummer so häufig gelistet auf, wie Stücke desselben Komponisten vertreten sind, ohne (!) dass man dabei leicht erkennt, was zum selben Album gehört und was nicht. Die numerische Reihenfolge der CD-Alben eines Zyklus wirkt nicht unbedingt sehr logisch und ist dazu auch nicht immer konsequent aufgelistet. Hinzu kommt: die Angabe der Volume-Number ist auf den Covern leider nicht immer einheitlich platziert, was zusätzlich verwirrt. Außerdem sind beispielsweise beim Penderecki-Zyklus allein die Alben mit reinen Orchesterwerken (nicht die Solokonzerte und Chorwerke) beziffert, beim Glasunow-Zyklus hingegen ist alles komplett, beim Elgar-Zyklus wiederum wird überhaupt nicht durchnummeriert. Es ist ebenso kaum einschätzbar, bis wann ein Serien-Projekt jeweils abgeschlossen sein wird.
Im Anschluss an diesen Artikel sind zu den hier angerissenen Veröffentlichungsprojekten sämtliche zurzeit erschienenen Titel (abseits von Kammermusik) aufgelistet, um dem neugierig gewordenen Leser eine kleine zusätzliche Hilfestellung zu geben.
Mehrteilige Rezension:
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