Hawaii (1965) von Regisseur George Roy Hills ist eine ausufernde und langatmige Verfilmung von Teilen des gleichnamigen Romans von James A. Michener. Es geht um die Christianisierung Hawaiis zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Calvinisten aus Neu-England.
Elmer Bernsteins Musik ist großes Kino-Epos, mit einem sehr griffigen, mäjestätisch-erhabenen Hauptthema und mehreren Seitenthemen. Auch hier zeigt Elmer Bernstein alle Ingredienzen seines bevorzugt kammermusikalisch durchsichtig gehaltenen Personalstils, der schwerpunktmäßig auf stimmungsvolle intime Instrumental-Soli setzt – meist von Holzbläsern und Klavier. Allerdings soll dies keinesfalls den Eindruck erwecken, dass es sich hier um eine Art To Kill a Mockingbird handelt. Nein! Hawaii bietet, bei aller anzutreffenden Feinheit, einiges an episch-breit auskomponierten Passagen und auch Aktionsreiches. Es handelt sich um eine wunderschöne Filmkomposition mit sehr hohen Hörqualitäten, deren abenteuerliche Rettung eindrucksvoll im Booklet beschrieben wird.
Auf der CD-1 befindet sich der nahezu komplette Score in sehr sauberem, frisch klingendem Mono. CD-2 rundet das Bild ab durch die einzig erhalten gebliebenen stereophonen Musikteile: präsentiert die rund 35-minütige Zusammenstellung des alten LP-Schnittes. Im Vergleich zur Mono-Präsentation auf der ersten CD ist der Stereo-Klang zwar etwas räumlicher, wirkt allerdings gemessen am Jahr der Produktion doch etwas blass.
Zusammen mit dem sehr schön bebilderten und mit guten Texten von Robert Townsend ausgestatteten Booklet ist dies eine sehr runde Angelegenheit. Wertungsmäßig liegt die Musik bei 4 ½ bis 5 Sternen. Für die edle Doppel-Edition sind daher glatte 5 Sterne angemessen.