First Blood

Geschrieben von:
Michael Boldhaus
Veröffentlicht am:
14. November 2000
Abgelegt unter:
CD, Hören, Score

Score

(5/6)

First Blood • Rambo machte Hauptdarsteller Sylvester Stallone zum Massenidol und erzeugte in Folge bis dato noch zwei Fortsetzungen, die aber deutlich schwächer gerieten als der erste Film. Stallone spielt einen Vietnamkriegsveteranen, der aus nichtigem Anlass von einem schurkischen Sheriff schikaniert und gejagt wird. Er liefert diesem und später auch der anrückenden Nationalgarde einen blutigen Privatkrieg. Der in der Tendenz nicht unproblematische Film bietet in jedem Fall eine sehr gute Action-Musik von Jerry Goldsmith. Auch hier gibt es ein melodisch starkes Hauptthema, das der Komponist geschickt in seine sorgfältig und gekonnt ausgearbeitete Tonschöpfung eingearbeitet hat und das auch als ansprechender Final-Song „It’s a Long Road“ fungiert. Die Actionpassagen sind besonders kraftvoll und betont martialisch-wuchtig gehalten. Derartiges wurde zum wichtigen musikalischen Vorbild für die späteren Blockbuster-Action-Scores der achtziger Jahre. Speziell in den Bläsereinsätzen und Percussions waren die Musiken zu First Blood und Aliens (James Horner, 1986) wegbereitend.

Obwohl er sich in einem früheren Interview mit Tony Thomas eindeutig gegen den übermäßigen Einsatz von Elektronik in Filmmusik ausgesprochen hat, begann Jerry Goldsmith in den Achtzigern verstärkt den Synthesizer in seinen Kompositionen zu verwenden – seine letzte rein orchestral gehaltene Filmmusik entstand 1985 für King Solomon’s Mines • König Salomons Diamanten. In den drei hier besprochenen Musiken ist Synthetisches ebenfalls fest integrierter Bestandteil, besonders massiv in Under Fire und Twiligt Zone: The Movie. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Film-Kompositionen, wo Goldsmith – für meine Ohren – eine wenig glückliche Hand im Einsatz des Synthesizers hat, wird dieser in den drei hier vorgestellten Musiken – vielleicht etwas mehr denn notwendig – aber insgesamt doch sehr organisch und damit letztlich überzeugend verwendet.

Auch klangtechnisch gibt keine der drei CDs besonderen Anlass zur Klage. Twilight Zone: The Movie besitzt ein zwar sauberes, aber räumlich wenig tief gestaffeltes Klangbild. Die Booklets enthalten alle einen kurzen Kommentar zur jeweiligen Musik. Der neu verfasste Text von Robert Townson zu Varèses First-Blood-CD ist hier der interessanteste. Die übrigen beiden entsprechen wohl den Cover-Texten der früheren LPs und sind eher Werbung als Information.


Mehrteilige Rezension:

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Erschienen:
2000
Gesamtspielzeit:
40:21 Minuten
Sampler:
Varèse Sarabande
Kennung:
VSD-6155

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