„English Oboe Concertos“
Wie der Albumtitel verrät, erhält der Käufer eine Sammlung von Orchesterstücken, in denen das edle Holzblasinstrument, die Oboe, eine besondere Rolle spielen darf. Auch der bereits von der vorstehend vorgestellten CD bekannte John Gardner ist mit einem besonders im Kopfsatz ein wenig neoklassizistisch anmutenden „Concerto for oboe and strings“ vertreten. Reizend ist das eröffnende lyrische „Concerto Da Camera“ von Michael Hurd. Kenneth Leightons rund 20-minütiges „Oboe Concerto“ aus dem Jahr 1953 ist der wohl gewichtigste und ausdrucksstärkste Beitrag des Albums. Die „Two Celtic Pieces“ von William Blezard sowie die das Album beschließenden „Three Spanish Dances“ von Philip Lane bilden dazu ein weniger kompliziertes, besonders melodisch und volkstümlich orientiertes Pendant. Alles in allem präsentiert sich hier ein recht vielseitiges, ohrenfreundliches Programm, das den Charme der Oboe in nahezu allen Facetten hörbar werden lässt. Die souverän agierende Oboistin Jill Crowther wird begleitet von der ebenso tadellos disponierten English Northern Philharmonia.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sämtliche Alben mit recht ausführlichen und informativen Begleithefttexten (in Englisch) aufwarten. Klangtechnisch liegen sämtliche vorgestellten CDs auf vergleichbar hohem Niveau.
Fazit: Fünf weitere Alben mit „British Light Music“ bieten ein breit gefächertes, ansprechendes Programm dieser Musikrichtung. Vieles davon ist zweifellos leicht fasslich, besitzt den unmittelbaren Reiz der schönen, einprägsamen Melodie, die in ein oftmals virtuoses orchestrales Gewand gekleidet ist. Neben dem direkt Eingängigen, finden sich aber auch durchaus anspruchsvolle Werke, die im Kleinen die großen Vorbilder der „seriösen“ Musik gekonnt und mitunter auch witzig widerspiegeln. Alle der hier Vertretenen sind gleichermaßen empfehlenswert. Wer bei diesem Fünfer-Pack erst einmal beim besonders Gefälligen einsteigen möchte, dem seien für’s erste „British Film Composers in Concert“, „British Light Music – Discoveries 5“ sowie die „English String Miniatures“ nahe gelegt.
Dieser Artikel ist Teil unseres umfangreichen Programms zum Jahresausklang 2004.
Mehrteilige Rezension:
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