Elektra
Christophe Beckes Vertonung zur Realverfilmung des Marvel-Comics, um die in einem engen roten Outfit als kämpferische Amazone agierende Jennifer Garner, hat vergleichbar wenig Überzeugendes im Gepäck. Im die CD eröffnenden Track wird zwar ein passables Hauptthema vorgestellt, das im weiteren Verlauf allerdings kaum benutzt wird. Nur vereinzelt taucht es knapp zitiert auf, wird aber nicht wirklich variiert. Über die runde Dreiviertelstunde bekommt der Hörer anstelle klar erkennbarer thematisch-motivischer Bezüge fast ausschließlich eine Abfolge reiner Soundlandschaften aus exotischen Klängen und viel rockig-poppiger Rhythmik geboten. Darin finden sich zwar einige klanglich ordentlich gestaltete Momente, aber das Gesamtresultat ist als reines Höralbum m. E. nahezu völlig belanglos.
Fazit: Unterm Strich sind beide Varèse-Alben in gleicher Weise problematisch, repräsentieren heutzutage leider allzu typisches: nämlich rein auf irgendwie zu den Filmbildern „passende“ Klangatmosphäre ohne musikalisch erkennbare Entwicklung und Struktur. Ob man Derartiges abseits des Kinobesuchs überhaupt brauchen kann, das muss jeder letztlich für sich entscheiden.
Dieser Artikel ist Teil unseres umfangreichen Programms zu Pfingsten 2005.