The Zemeckis/Silvestri Collection
Die Musik zu Regisseur Robert Zemeckis Film Cast Away • Verschollen, in dem Tom Hanks eine moderne Robinsonade durchmachen muss, komponierte Alan Silvestri. Um den angestrebten möglichst großen Realismus des Gezeigten nicht zu beeinträchtigen, ist der Film mit insgesamt nur etwa 15 Minuten Musik unterlegt. Erst wenn es Tom Hanks im letzten Drittel des Films gelingt, die Insel zu verlassen, setzt die musikalische Untermalung ein. Das Musik-Material wird vom knapp 8-minütigen Abspann gut repräsentiert. Dieses Stück bietet – im üblichen Silvestri-Stil – ein schönes vom Klavier vorgetragenes, mit Oboensolo und Streichern umrahmtes Thema. Die zweite Hälfte dieses Tracks besteht aber nur noch aus statischen leisen Streicherklängen, die mit dem Rauschen der Meeresbrandung abwechseln. Was im Kino wohl Sinn macht, wirkt allerdings allein von der CD gehört doch etwas befremdlich. Diese „End Cast Music“ allein dürfte den Kauf des Albums daher nur für eingefleischte Silvestri-Verehrer rechtfertigen.
Was bietet das Album für die anderen Filmmusik-Interessierten? Eine ordentliche Kollektion von Themen und Kurzsuiten aus bereits veröffentlichtem Material: Romancing the Stone, Roger Rabbit, Back-to-the-Future-Trilogie, Forrest Gump, Contact und What Lies Beneath. Es ist nicht übel, die musikalische Zusammenarbeit von Zemeckis und Silvestri derart Revue passieren zu lassen. Besser als in der etwas ermüdenden CD-Langfassung funktioniert hier What Lies Beneath in Form der End-Cast-Suite. Es bleibt bemerkenswert, wie sich Alan Silvestri vom Pop-Komponisten zügig zum Schreiber breit angelegter sinfonischer Film-Musiken gemausert hat. Insgesamt ein sehr ordentliches Album, freilich primär für filmmusikalische Einsteiger interessant.
Mehrteilige Rezension:
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