Bei Boris Blacher erhielt Herbert Kegel Ausbildung in Kompositionslehre. Allein das dürfte schon neugierig auf Blachers Oratorium „Der Großinquisitor“ machen und ebenso die Tatsache, dass Blachers Musik kaum ge- und eingespielt wird. Kegels Kompositionslehrer war ein Moderner, aber kein radikaler abstrakter Neutöner, vielmehr wird ihm sogar eine Affinität zur „leichten Muse“ attestiert. Das hier in vortrefflicher Einspielung vorliegende Oratorium ist ein weiterer Beleg für die erstklassige Chorarbeit Kegels und zählt zugleich zu den besonders eindrucksvollen Zeugnissen eines als „entartet“ stigmatisierten Künstlers im Zweiten Weltkrieg.
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